Re: Was soll (Renn-)Berichterstattung leisten ???
Geschrieben von Ralf am 28. Mai 2003 12:22:05:
Als Antwort auf: Re: Was soll (Renn-)Berichterstattung leisten ??? geschrieben von schleichender Schreiberling am 26. Mai 2003 23:25:47:
Hi Folks,
ist ja toll, dass es - wenn auch aus traurigem Anlass - einmal wieder eine kontroverse Dialogführung gibt ;-))
Leider vermisse ich ToTo's Begründung dafür, dass man soetwas besser nicht schreiben solle . . . Thomas, Du kneifst doch nicht etwa ??
Wenn Andy schreibt, dass solche Vorkommnisse negative Auswirkungen auf DAS Slotracing haben, hat er m.E. völlig Recht. Wenn er meint, deshalb bestimmte Serien meiden zu müssen - ist es subjektiv (aus seiner Sicht) betrachtet voll ok. Nachdem ich doch schon recht viele Serien aktiv oder passiv erlebt habe, möchte ich meinen "es gibt keine Serie ohne Zoff" . . . irgendwann endet also wohl zwangsläufig im Keller ;-))
HaJü und Reiner (und Andere) meinen, dass die "Sünder" ordentlich etwas auf den Schädel brauchen. Dem schließe ich mich voll und ganz an. Das war am Samstag meine Forderung und daran hat sich nichts geändert. In diesem Zusammenhang möchte ich jedoch daran erinnern, dass es in den meisten Rennserien keine Gremien gibt, welche entsprechende Sportstrafen verhängen könnten . . . geschweige denn, dass soetwas in den Reglements verankert ist !!!
Jetzt aber zum Kernpunkt der Diskussion dem "Namen nennen !!" bzw. der Darstellung von Sachverhalten in Rennberichten. Dazu würde ich gern einen losen Sample von Argumenten ablassen. Die Kernthese ist aus meiner Sicht: Der Berichterstatter muss gerade bei negativen Ereignissen sehr genau überlegen, was und wie er etwas schreibt !
- Positive Meldungen sollten die Namen enthalten.
- Bei lustigen Dingen geht's auch oft MIT Namen. Wenn's aber in die Berichterstattung über ein - wenn auch für Dritte lustiges - Missgeschick übergeht, prüfe ich bereits, ob es dem Betroffenen unangenehm sein könnte und lasse fallweise den Namen weg.
- Bei einer Bewertung im negativen wie im positiven Sinne sollten die Angemessenheit ausreichend Berücksichtigung finden. Slotracing Veranstaltungen lassen sich beispielsweise hinsichtlich Ihrer Professionalität einfach nicht mit DTM-Events vergleichen und dementsprechend helfen positive Kritiken die Motivation hoch zu halten . . . auch wenn nicht immer alles glatt läuft !
- Die Zumutbarkeit ist für mich ebenso wichtig. Dementsprechend bekommt z.B. Siggi ab und an einmal einen derberen Seitenhieb, wohingegen Slotracer, welche ich nicht so gut kenne bzw. von welchen ich weiß, dass sie das nicht (so gut) abkönnen, "leer" ausgehen.
- Dann wären da noch Informationen über das persönliche Umfeld (so vorhanden), welche die Berichterstattung beeinflussen. Wenn bekannt ist, dass ein Teilnehmer just im privaten oder beruflichen Umfeld starkem Stress ausgesetzt ist, ist m.E. in der Berichterstattung größere Toleranz angesagt.
Und man kann wohl nicht hingehen und solch relativierende "mildernde Umstände" aus dem persönlichen Umfeld hier im Forum breittreten !
- Um beim Persönlichen zu bleiben . . . wer diagnostiziert objektiv und definitv, ob es sich um Dummheit, Nachlässigkeit, Nervenflattern oder gar Absicht handelt, wenn etwas Negatives passiert ? Wer attestiert zielsicher "Serientäter unheilbar" vs. "einmaliger Ausrutscher" ??
- Wie ist ein Betrugsversuch (bleibt in der techn. Abnahme hängen) gegenüber einem vollzogenen Betrug zu bewerten. Wenn ich überlege, wieviele Jungs wir Früher im Maßstab 1:1 allein bei der Phonmessung wieder nach Hause geschickt haben . . . und wieviel von den Jungs beim Verlassen des Messplatzes die AkoPads gleich reihenweise schon wieder aus dem Auspuff flogen . . . . ;-))
By the way: Wo ist übrigens der Flensburger Punktekatalog, nach welchem Vergehen bestraft werden ?
- Ferner sollte im Rennbericht Sachinformation und Wertung sauber ersichtlich bzw. getrennt sein. Das gelingt mir schon recht oft, aber beim Bericht vom WE war dies hinsichtlich der Reifen-Schmiererei definitv NICHT der Fall . . . hier liegt ToTo also mit seiner Kritik völlig richtig !
- Ich würde behaupten, dass der Berichterstatter oft mehr weiß, als er schreibt. Dies ist zum Einen ein reines Mengenproblem (die Berichte sind eh schon zu lang) . . . zum Anderen spielen sicherlich auch taktische Erwägungen eine Rolle, nicht alle Informationen zu bringen.
- Dann gibt es noch soetwas wie "common sense" - zwar nicht dokumentiert, aber oft wahrnehmbar. Rüberbringen müsste man den schon - nur ab welcher Größenordnung ist etwas "common" ?
- Auch wäre noch das Kriterium der Objektivität anzuführen . . . Es ist zwar schier unmöglich, wirklich objektive Rennberichte zu schreiben; aber mann kann sich zumindest bemühen, dass es nicht zu subjektiv wird ;-))
Zumindest das ist am WE insofern gelungen, als mich der Magnet persönlich viel mehr schmerzt als die Reifen-Schmiererei, von deren Wirksamkeit ich nicht einmal überzeugt bin. Rein objektiv ist letzteres Vergehen m.E. (ich weiß, dass dies ein astreines Paradoxon ist) jedoch um ein Vielfaches schlimmer einzustufen !
- Wird's echt negativ, muss zuerst jedwede Form von Spekulation draußen bleiben. Will heißen, dass die Fakten jenseits aller Spekulation bekannt sein müssen. Dies ist oft nicht der Fall, wenn es auch bei den Vorfällen vom WE eineindeutig war.
- Konkret zum Namen "nennen" meine ich, dass Jeder eine zweite Chance verdient. Will im Umkehrschluss heißen, dass bei einem 2. Verstoß der Namen aus meiner Sicht auf den Tisch gehört !
- Offen bliebe noch die Fragestellung: "Warum überhaupt derartige Dinge thematisieren ?".
Ich erinnere mich noch gut an das Posting von Claus nach dem Gruppe2/4/5-Rennen in Höhr-Grenzhausen 2002, in welchem es um die schlechte Rennathmosphäre ging. Ich würde die Auswirkung der Rennberichte nicht überbewerten, aber die Rennteilnehmer ziehen mittlerweile sicherlich auch ins Kalkül, dass ggf. etwas über "geleistetes" Fehlverhalten berichtet wird. Jedenfalls ist's in der 2/4/5 - begründet durch viele Maßnahmen - seitdem schon viel gemütlicher geworden ;- ))
Und dann wäre da noch in seltenen Fällen die "Informationspflicht". Es kann m.E. nicht angehen, dass sich Einzelne einen illegalen Vorteil verschaffen und betrügenderweise durch die Lande ziehen . . .
Soweit der Einblick in die doch recht komplexen Überlegungen zum Thema "Namen nennen" in Rennberichten von einer armen Sau, die das mehr oder weniger regelmäßig durchzieht ;-)))))Wenn ich mir den Samstagsbericht noch einmal unter all den oben aufgeführten Aspekten durchlese, würde ich die Wertung der Reifenschmiererei von der Darstellung der Tasache also solcher trennen wollen (räumlich und inhaltlich). Ansonsten kämen auch unter heutigen Gesichtspunkten KEINE Namen in den Rennbericht, die Fakten als solche würden allerdings benannt . . . .
Auch die (meine subjektiv-objektive) Bewertung würde wieder so und nicht anders erfolgen - jedoch sollten wir nicht vergessen, dass jede Serie einen (oder mehrere) Serienchef(s) hat und dass dieser die Legislative und die Exekutive in Personalunion darstellt !!!!
CU
Ralf
- Deiner Berichterstattung und deinem Posting ... Totoslot 28.5.2003 15:44 (8)
- Re: Deinem Posting . . . . . Ralf 28.5.2003 18:03 (1)
- Re: Eine bitte Matthias 28.5.2003 20:09 (0)
- Re: Deiner Berichterstattung und deinem Posting ... MArtin 28.5.2003 17:50 (2)
- Ich sehe absolut keinen Freispruch ... Totoslot 28.5.2003 18:40 (1)
- Re: Deinem Aspekt der Rennleitung.... Matthias 28.5.2003 20:27 (0)
- bei mir kommt die 3,4,5 Reglements-PDF nicht?! n/t Totoslot 28.5.2003 15:46 (2)
- Re: bei mir kommt die 3,4,5 Reglements-PDF nicht?! n/t Ralf 28.5.2003 18:05 (1)
- Sorry, hatte ... Totoslot 28.5.2003 18:23 (0)
- schließe mich an (n/t) HaJü 28.5.2003 13:30 (0)
- Re: unterschrieben! (n/t) Matthias 28.5.2003 12:52 (0)