GT/LM-Serie - 6. und letzter Lauf in Wuppertal


[ Slot/Scaleracing Forum ]


Geschrieben von schleichender Schreiberling am 18. Oktober 2003 23:26:16:

Hi Folks,

nu isse vorbei - die GT/LM-Saison 2003 !! Der Endlauf am heutigen Tage beschließt eine Serie von insgesamt 6 Rennen, welche im April in Kamp-Lintfort ihren Auftakt nahm und über die Standorte Duisburg, Schwerte, Dortmund und Solingen letztendlich im Wuppertaler Slotcar Heaven Station machte.
Die GT/LM-Serie wird übrigens als Team Rennen gefahren. Die Fahrzeuge müssen 200g wiegen (Karosserie min. 55g; Chassis 145g), verwenden einen schwarzen Carrera Motor und die Chassis sind freigestellt, sodass auch Eigenbauten am Start sind. Die Fahrzeit beträgt 6 * 15 Minuten. I.d.R. fährt ein Fahrer eine Spur und wird dann vom Teamkollegen abgelöst. Letztlich ist dies übrigens eine recht preiswerte Art Slotcar zu fahren . . . zwei Fahrer benötigen ein Slotcar für 45 Minuten Fahrzeit . . .

Der Wuppertaler Kurs war seit der Eröffnung im Februar 2001 fester Bestandteil der GT-Serie des Westens. Zuerst gastierte die F.R.A. GT/LM-Serie (veranstaltet von Frank Zenk) verschiedentlich in Wuppertal. Und nun trägt die Nachfolgeserie, welche Werner Bolz und Bernd Michels ins Leben gerufen haben, ihren Endlauf auf dem ca. 34m langen 6-spurigen Carrera-Kurs aus.
Die Philosophie in der Streckenführung hatten wir bereits beim letzten Lauf in Solingen als Thema: am Ende einer Geraden gehört möglichst viel Unruhe ins Slotcar . . . . . also sehen wir uns den Track doch einmal an . . . . .

Die Herausforderung des Wilden Westens: Die Strecke des Slotcar Heaven in Wuppertal, ~ 34m lang, 6-spurig und „nicht ohne“ (ein paar Highlights sind auf dem Foto leider nicht zu sehen) . . . . .


Freies Training - Butze voll . . .
„Sach ma Werner, warum fahren wir nicht heute schon ?“ war ein durchaus praktikabler Vorschlag am Freitag Abend. Trainingserster war der große Angler (Jörg Fischer), der bereits gegen 15:00h den Slotcar Heaven stürmte, um seine Drohung umzusetzen und die fehlenden 22 Punkte bis zum Samstag noch zu finden. Als nächste liefen gegen 16:00h die Herren von Sachsen-Power ein, die bereits knapp 6 Stunden Fahrzeit für die Anreise in den Knochen hatten. Bis gegen 19:00h waren dann die Vertreter von 10 Teams anwesend, auch wenn die Schwerter Jungs nur auf der Durchreise nach Köln zur Bahneröffnung waren.

Am Samstag Früh um 9:00h ging’s dann gleich weiter. Auch das Team Sauer-/Siegerland (Dieter Sommer und Claus Uebach) lief ein und die am Freitag Abend fehlenden Fahrer komplettierten die Teams. Lediglich die Abteilung Schwerte traf tw. arg verspätet ein (der Letzte erst ca. 15 Minuten vor dem Start) . . . dass muss wohl auf die äußerst gelungene Wiedereröffnungsfeier des SRC Köln zurück zu führen gewesen sein ;-)) Unbestätigten Berichten zu Folge sollen einige der Racer aus Schwerte erst gegen 4:00h das heimische Bett erreicht haben - und dies lag wohl nicht am Stau auf der A1 ;-))


Technische Abnahme / Concours - gähnende Langeweile. . .
Kommen wir zum „armen Mann“ - Bernd Michels. Die technische Abnahme für nur 14 Slotcars ist reichlich langweilig, vergleicht man sie z.B. mit der Gruppe 2, 4 und 5, bei welcher mit identischer Fahrerzahl gleich die 6fache Menge an Slotcars abzunehmen ist. Aber Bernie macht das beste aus seinem Job und teilt sich die Arbeit sauber ein ;-)) Die Abnahme verlief ohne Besonderheiten; Bernd Michels besteht jedoch darauf zu erwähnen, dass die Karosserie des S² BMW V12 vorn links um ca. 0,25mm zu tief war (was natürlich unverzüglich korrigiert wurde) ;-))
Endlich kann zum Saisonfinale auch mal wieder ein richtig neues Slotcar präsentiert werden: HaJü Eifler und Mike Severin setzten einen Riley & Scott ein - ein Fahrzeug, welches bislang in der Serie noch nicht gesichtet wurde . . . . . neu vorgestellt wurde auch der Ferrari 360 Modena des Teams Sommer/Uebach mit 28,5 Concours Punkten. Darüber hinaus gab’s ebenfalls keine Besonderheiten bei der Concours Wertung zu verzeichnen; die anderen Teams setzten auf bewährtes Material und die Bewertungen bewegten sich +/- 0,5 Punkte im bekannten Rahmen.
Das Orakel von Katernberg brachte für die Top-Teams wieder 9 fertig vorbereitete Ortmann Reifensätze mit. Gemeint ist übrigens Serien-Chef Werner Bolz, der Mann mit dem Koffer und dem Katzenkörbchen . . . so langsam wird aber der Platz ob der ganzen Ehrentitel knapp, Werner ;-)) Ehrensache, dass die Radsätze auch Felgeneinsätze aufwiesen . . .

Ferrari 360 Modena – gebaut von Dieter Sommer, 28,5 Concours Punkte . . .


Rennen - Spannung pur . . .
Die Startaufstellung richtete sich wie immer nach dem Stand der Gesamterwertung. 14 Teams bildeten 2 Startgruppen, welche dann jeweils für 90 Minuten den trickreichen Kurs in Angriff nahmen.

In 2002 gewannen übrigens auf der alten Strecke (der Kurs wurde zu Beginn des Jahres deutlich verlängert) Uwe Zingel und Stephan Bolz mit dem Nissan R390 GT1 mit 17 Runden Vorsprung vor Ralf Christians und Jörg Rehse (BMW V12 LMR), die wieder um das Team Bernd und Carsten Starke auf einem weiteren V12 um weitere 10 Runden distanzierten.

Da in der Gesamtwertung die Ränge 1 und 2 fest durch die Teams Sebastian Nockemann und Marcel Wondel (Audi R8) sowie Ralf Christians und Jörg Rehse (Courage C52) bezogen waren, richtete sich die Aufmerksamkeit vor dem Rennen auf die folgenden Plätze. Gesamtrang 3 konnten die Teams Werner Bolz/Bernd Michels und Stephan Bolz/Mirko Weber noch erreichen. Auf die Plätze 5 bis 8 mussten sich S², Fischer/Leben, Starke/Starke und Uhlig/Weber einigen. Auch um die Ränge 9 bis 12 des Gesamtklassements wollten Bickenbach/Vorberg, Barm/Bolt, Schütz/Silva-Wittfoot und Fischer/Hohaus noch ein wenig streiten.

Jetzt kommt eine Novität im Rennbericht !! Der Schleichende versucht, dem geneigten Leser eine überlieferte Regelung aus Zeiten der F.R.A. GT/LM-Serie zu erklären ;-)) Besagte Regel gestattet es jedem Team ein Mal pro Jahr eine „Vertretung“ zu engagieren; z.B. um einen Urlaubsanspruch beim Teamchef durchzusetzen ;-)) Am heutigen Tag führte dies nun zur Villa Kunterbunt !!
Mirko Weber - sonst Teampartner von Stephan Bolz fehlte urlaubsbedingt. Also sprang Ralf Christians für ihn ein . . . nicht nur als Fahrer, sondern auch gleich mit dem Gesamt-Zweiten-Auto ! Hans Bickenbach plagten gesundheitliche Probleme und flugs engagierte er für Ingo Vorberg den arbeitssuchenden Kollegen Siggi Jung. So weit - so gut. Nun fehlte aber auch der „Co“ von Ralf Christians . . . Jörg Rehse. Das Jörg aber bereits beim 4. Lauf im DO-Slot eine Auszeit genommen hatte, war nix mehr mit der Urlaubsvertretungsregelung ;-)) Ergo gründete Ralf flugs ein neues Team mit Carsten Starke und rollte auf einem weiteren Courage C52 um den Kurs. Alles klar, Folks ??

Die versammelten Teams der GT/LM-Serie 2003 in der Übersicht . . .

Gefahren wurden 2 Siebenergruppen; die erste Startgruppe bildeten die Teams Jung/Vorberg (Porsche 911 GT1), Schütz/Sliva-Wittfoot (Porsche 911 GT1), J.Fischer/Hohaus (Ferrari F40), Barm/Boldt (Porsche 911 GT1), Eifler/Severin (Riley&Scott), Christinas/C.Starke (Courage C52) und Sommer/Uebach (Ferrari 360 Moden).
Christians/Starke setzten sich auf der langsamsten Spur 6 gleich zu Beginn des ersten Durchgangs komfortabel ab und ließen Barm/Boldt (Spur 4, -5 Runden) und Jung/Vorberg (Spur 1, -6 Runden) deutlich hinter sich. Eifler/Severin rangierten auf Platz 4 und die Dauerkombattanten Fischer/Hohaus und Schütz/Silva-Wittfoot lagen nur durch ein Runde getrennt auf den Plätzen 5 und 6. Auch nach dem 2. Heat waren keine Änderungen in den Positionen zu verzeichnen. Das Sauer-/Siegerland Auto von Sommer/Uebach griff ins Geschehen ein und konnten gut mit Fischer/Hohaus und Schütz/Silva-Wittfoot mithalten. Im 3. Durchgang bekam Dieter Sommer etliche Schwierigkeiten mit dem 360 Modena beim Eingang Start/Ziel und rammte (ohne größere Folgen) verschiedentlich die Zeitnahmebrücke. Ansonsten gab’s keine Besonderheiten . . . die Positionen wurden gehalten. In Heat 4 konnte sich Jörg Fischer durch eine prima Leistung auf der Spur 6 deutlicher von den zwei Konkurrenten Schütz/Silva-Wittfoot und Sommer/Uebach absetzen. Nach dem 5. Durchgang lagen Christians/Starke weiter deutlich vor dem Feld. Barm/Bold und Jung/Vorberg konnten sich allerdings noch nicht so recht ob des 2.Platzes entscheiden . . . Den 6. Heat überspringen wir der Einfachheit halber . . . im letzten Durchgang, waren sich weiterhin Jung/Vorberg und Barm/Bold nicht einig, wer denn nun den 2. Rang in dieser Startgruppe belegen sollte. Siggi Jung hatte allerdings zum Einen eine knappe Runden Vorsprung und mit Spur 2 die theoretisch bessere Ausgangsbasis zu vermelden. Tobias Boldt konnte also nur noch „Attacke“ auf Spur 6 ausrufen . . . aber es sollte nicht reichen. Eifler/Severin fuhren auf Rang 4 im luftleeren Raum mit ausreichend Platz nach vorn und hinten. Fischer/Hohaus konnten Sommer/Uebach auf Abstand halten und Schütz/Silva-Wittfood belegten vorläufig Rang 7.

Startgruppe 2 bildeten die Teams Nockemann/Wondel (Audi R8), St.Bolz/Christians (Courage C52), W.Bolz/Michels (BMW V12), S² (BMW V12), P.Fischer/Leben (Porsche 911 GT3R), Uhlig/Weber (Nissan R390 GT1) und Sachsen-Power (BMW V12 LMR).
Bis Durchgang 2 konnten sich die Seriensieger Nockemann/Wondel um eine Runde von St.Bolz/Christians absetzen. Hier war noch nichts entschieden. 3 Runden dahinter rangierten W.Bolz/Christians und weitere 3 Runden zurück S². Nur eine Runde zurück fuhr Jan Uhlig ein starkes Rennen. Fischer/Leben und Starke/Starke hatten je einmal Zwangspause, sodass deren Performance nicht exakt in den Vergleich zu setzen war. Auch nach Heat 3 hatten sich die Positionen nicht verändert, soweit dies im 7er Modus zu beurteilen war. Dennoch wurde eine Menge Fernduelle ausgetragen. Nockemann/Wondel gegen St.Bolz/Christians um die Spitze. Und bis auf Fischer/Leben, die leicht zurückgefallen waren, der Rest im Fight um Platz 3 in dieser Startgruppe. Legt man die Schlagzahlen zur Rennmitte zugrunde, würden aus der 1.Startgruppe nur Christians/Starke ein Top-Platzierung in dieser Gruppe erzielen können . . . Im letzten Durchgang verloren Nockemann/Wondel - sie lagen nur noch ca. 1,5 Runden vor Bolz/Christians, die mit Riesenschritten aufholten - schlagartig an Leistung und mussten das Motorritzel neu befestigen. Das Ganze kostete ca. 10 Runden, was das Team auf Platz zwei dieser Startgruppe zurück warf. 6 Runden zurück rangierten unbedrängt Bolz/Michels, weitere 6 Runden zurück S², die eine Vorgabe von 619 Runden von Uhlig/Weber aufholen mussten . . . Sachsen-Power lag weitere 5 Runden zurück und Fischer/Leben, die zwischenzeitlich die Reifen wechseln mussten fehlten ca. 25 Runden auf die sächsischen Driver. Ein weiteres Getriebeproblem warf Nockemann/Wondel dann noch mehr zurück, sodass am Ende nur Rang 5 in dieser Startgruppe übrig blieb. S² fuhr die letzten eineinhalb Durchgänge mit erhöhtem Krawall, da kurzfristig und unverschuldet ein Audi R8 im Kofferraum parkte und so die Anordnung von Chassis und Karosserie ein wenig durcheinander brachte. JanS griff dennoch auf Spur 6 weiterhin an; letztlich setzten sich aber doch Uhlig/Weber mit knapp 2 Runden Vorsprung nach toller Leistung durch und konnten den 3. Gruppenrang für sich verbuchen.

Fassen wir beide Startgruppen zusammen, ergibt sich aus dem Rennen folgendes Bild:
1. St.Bolz/Christians - Courage C52
2. Christians/C.Starke - Courage C52
3. W.Bolz/Michels - BMW V12
4. Uhlig/Weber - Nissan R390
5. S² - BMW V12
6. Nockemann/Wondel - Audi R8
7. Starke/Starke - BMW V12 LMR
8. Jung/Vorberg - Porsche 911 GT1
9. Barm/Boldt - Porsche 911 GT1
10. Eifler/Severin - Riley & Scott
11. P.Fischer/Leben - Porsche 911 GT3R
12. J.Fischer/Hohaus – Ferrari F40
13. Sommer/Uebach - Ferrari 360 Modena
14. Schütz/Silva-Wittfoot - Porsche 911 GT1

Unter Einbeziehung der Concours Wertung waren keine wesentlichen Verschiebungen zu verzeichnen. Fischer/Leben beamten sich durch die 29 Concours Punkte noch deutlich aufwärts (Rang 9) und auch Sommer/Uebach schafften den Sprung in die Top 10.

Riley & Scott BMW V8, gebaut von Mike Sverin . . .

Das Gesamtergebnis der Serie nach 6 Läufen sah den überlegenen Sieg des Audi R8 Teams Sebastian Nockemann/Marcel Wondel vor Ralf Christians/Jörg Rehse auf dem Courage C52. Stephan Bolz/Mirko Weber konnten Werner Bolz / Bernd Michels auf Gesamtrang 4 verdrängen und Team S² verteidigte locker den 5. Platz. Jan Uhlig und Ingolf Weber schoben sich durch das tolle Tagesresultat noch auf Gesamtplatz 6 vor und auch Bernd und Carsten Starke schoben sich noch an Patrick Fischer und Andreas Leben vorbei. Rang 9 blieb eisern in der Hand von Hans Bickenbach und Ingo Vorberg. Den zehnten Platz schließlich bekleideten Michael Schütz und Frank Silva-Wittfoot.


Die Siegerverehrung - milde Gaben . . .
Werner Bolz gestaltete die Siegerehrung ein wenig Holywood like und dürfte ein sicherer Kandidat für die Credits bei der nächsten Oscar Verleihung sein ;-))

Werner Bolz in Aktion – mit der Brille auf der Nase . . .

Werner’s - vor allem aber der herzliche Dank aller Teilnehmer - galt den Sponsoren Cartuning, Schöler Slotcarchassis und Slotcar Heaven, die den aus den Startgeldern finanzierten Preispool weiter aufstockten !! Ferner bedankte sich Werner Bolz bei den Bahnchefs Andreas Meier (AMS Solingen) und Michael Wagner (Slotcar Heaven) für den Erlass der Bahngebühr, die ebenfalls in den Preispool wanderte . . .
Anschließend wurde der technische Part der Serie Bernd Michels geehrt, der sein Amt mit dem Endlauf abgibt . . . es war ihm wohl doch zu langweilig ;-)) Werner hatte aber bereits mit Siggi Jung den Nachfolger im Gepäck, der ja bekanntlich auch gern eine ruhige Kugel schiebt ;-)) Damit ist der Fortbestand der Serie für 2004 wohl endgültig gesichert ;-)) Mehr zu diesem Punkt im Abschnitt „Dies und Das . . .“.
Nach dem Aufgesang wurde Werner vom Schleichenden unterbrochen, der wiederum ihm und Bernd ein kleines Präsent überreichte, welches durch einen Obolus der Teilnehmer finanziert werden konnte. Dazu wurden ein paar salbungsvolle Worte hinsichtlich der ruhigen und überlegten Art der zwei Serienchefs verloren, die zu einem sehr entspannten Verlauf der 6 Rennen maßgeblich beigetragen hat . . . ;-))
Woraufhin der Schleichende von Frau Wondel unterbrochen wurde, welche ihm für die geleistete Serienarbeit eine Rennreifen-Uhr überreichte, die ihr Mann Achim Wondel gebaut hatte . . .
Anschließend durfte endlich wieder Werner „ran“ und überreichten den Fahrern der besten drei Teams sehr attraktive Pokale (vgl. Foto), die sicherlich den Rest der Belegschaft recht neidisch machten . . .
Last but not least erhielten alle Teams, die mindestens 4 Rennen bestritten hatten, wertvolle Sachpreise. Und selbst für die anwesenden Wenigstarter wurde noch ein Satz Reifen und Decals aus dem Hut gezaubert . . .

Die gelungenen Preise für die besten drei Teams . . .


Dies und Das . . .