GT/LM-Serie - 5.Lauf in Solingen (AMS)


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Geschrieben von schleichender Schreiberling am 26. Juli 2003 23:47:55:

Hi Folks,

mit dem Rennen am heutigen Tage neigt sich der Sommer-Sprint der GT/LM-Serie seinem Ende zu. Drei Rennen in sechs Wochen waren zu absolvieren. Nachdem vor 6 Wochen Schwerte den Auftakt machte, die DO-Slot-Strecke vor 3 Wochen die zentrale Position inne hatte, schloss der bewährte Kurs des AMS Rennbahnshop in Solingen das Langstrecken-Triple ab.
„Bewährt“ meint uralt (sprich aus 1996 stammend), jedenfalls bezogen auf die aktuelle Slotracing-Szene. Denn das Carrera-Schienen-Racing der Neuzeit hat für den Wilden Westen u.a. in Solingen seinen Anfang genommen. Es soll Zeiten gegeben haben, wo sich selbst „Methusalem“ Stephan Wiesel wöchentlich in Solingen rumgetrieben hat - mittlerweile ist der Gute ja in den Norden (und damit in ruhigere Gefilde) emeritiert ;-))
Der Solinger Kurs weist 30m Carrera-Schiene und 6 Spuren auf. In der GT/LM-Serie (früher F.R.A. GT/LM) wurde er regelmäßig befahren, sodass die „alten Hasen“ hier eine gigantische Streckenkenntnis aufweisen. Das zeigt auch der Sieg von Werner Bolz und Bernd Michels im Vorjahr ! Die Zwei mögen vielleicht nicht so recht an Hasen erinnern, sind aber zumindest sehr, sehr alt - und erfahren in Solingen ;-))

Die Streckenführung folgt der Philosophie, dass am Ende einer Geraden möglichst viel Unruhe ins Slotcar gehört. Das haben sich die Wuppertaler wohl in Solingen abgeschaut ;-)) Dafür ist die Streckenführung recht übersichtlich - außer für JanS, der ja bekanntlich nur selten ohne Fußbänkchen aus dem Haus geht. Aber schaut es Euch selbst an . . . . .

Der Klassiker des Wilden Westens: Die Strecke des AMS Rennbahnshop in Solingen, 30m lang, 6-spurig und „nicht ohne“ . . . . .

Die Prognose des Schleichenden lautetet, dass in Solingen wohl kaum zwei volle Startgruppen zusammen kämen und auch „Lightblue“ Patrick mochte dem nicht widersprechen. Dabei konnten am heutigen Tage doch bereits die Würfel für etliche Platzierungen im Gesamtergebnis unverrückbar zementiert werden . . . . . Ein weiterer Sieg des Audi R8 hätte die vorzeitige Meisterschaft für Sebastian Nockemann und Marcel Wondel bedeutet. Ein weiterer zweiter Platz des Courage C52 wäre ein sicherer Vize-Titel für Ralf Christans und Jörg Rehse. Und auch auf den Plätzen war jede Menge Zement im Spiel . . . . . ;-)) Also wollen wir uns jetzt einmal dem Rennen widmen und nachlesen, ob denn schon alles klar ist und in Wuppertal nur noch die Kür folgen wird . . . . .


Freies Training - lazy Friday . . .
Solingen ist eine reine Wiesel-/Ortmann-Strecke, sodass jeder Trainingswillige innerhalb der Öffnungszeiten die Geheimnisse des Kurses ergründen konnte. Somit war der offizielle freie Traingsabend am Freitag nur mittelmäßig besucht.

Da Andreas Meier seinen Schönheitsschlaf benötigt, durften auch die Treter der GT/LM-Serie an diesem Samstag Morgen länger schlafen und in Ruhe frühstücken. Tradition in Solingen ist, dass der Rennbetrieb „erst“ um 10:00h startet. So fehlt zwar eine Stunde Trainingszeit, aber wirklich traurig darob sah niemand aus ;-))
10 der 11 Stammteams standen pünktlich auf der Matte. Hinzu gesellten sich Reiner Barm und Tobias Boldt, die bereits im DO-Slot zum Regler gegriffen hatten. Die 2. Startgruppe komplettierten dann kurzfristig Thomas Jungblut und Claus Uebach, die ein T-Car an den Start brachten.


Technische Abnahme / Concours - gähnende Langeweile. . .
Eigentlich gehört zum Abschnitt technische Abnahme ein Exkurs hinsichtlich neuer Slotcars, Karosserien oder anderer technischer Entwicklungen. Aber bis auf die Ablösung der Corvette C5R durch einen Porsche 911 GT1 im Team Schütz/Silva-Wittfoot gab’s nichts Neues zu berichten.

Werner Bolz gab - wiederum mit vager Ankündigung (man nennt dann wohl ihn künftig das Orakel von Katernberg) - fertig vorbereitete Reifensätze aus. Dieses mal beglückte er 9 Teams mit den Gleichmachern ;-)) Aber im Ernst. S’ist viel Arbeit, die Reifensätze zu erstellen und vor jedem Rennen einsatzklar zu halten und zwar so, dass möglichst Einer wieder Andere funktioniert. Und das Ganze nur, weil Folks, die nicht einmal die GT/LM-Serie fahren, am Rad drehen ;-(( Also Wernerich, vielen Dank für Deine Mühe !! So kam der Schleichende am Freitag glatt eine halbe Stunde eher ins Bett ;-))

Bernd Michels ist wohl der ärmste Kerl in der Serie. Bei Werner stehen die Folks zur Concours Bewertung an und versuchen die Punkte zu hamstern wie am Montag die Schnäppchen an Sommerschlussverkaufsware . . . . . und zu Bernd mag keiner gerne gehen. Da gibt’s einfach nichts zu holen - außer vielleicht einer Abfuhr ;-)) Da in Solingen die Stammteams unter sich waren und alle Bernd’s böse Miene zu harmlosen Spiel kennen, gab’s für ihn (wieder einmal) nichts zu tun und er konnte sich ob des vorgezogenen Ruhestandes zufrieden zurück lehnen ;-)) Aber er sollte im Laufe des Rennens noch richtig ans Arbeiten kommen ;-))

Im Gegensatz zum Ulk im letzten Absatz gab’s auch beim Concours nicht viel Neues. Fischer / Leben ließen das Kaninchen im Hut und rollten stattdessen den bewährten Porsche 911 GT3R aus der Box. Dieses Mal war wieder der Leben’sche „Tuffi“ am Start. Andreas hatte den GT3R weiter aufgerüstet, konnte aber dennoch die 30 Punkte nicht stürmen. Laut Werner Bolz stehen dem Slotcar locker weitere 5 Punkte für die überaus detaillierte Bauweise zu, aber gemäß dem Bewertungskatalog für die Serie ist halt bei 29 Punkten Schluss. Michael Schütz und Frank Sliva-Wittfoot knüpften beim 911 GT1 an den C5R an und brachten 27 Punkte mit zurück an die Strecke. Ansonsten blieb alles beim Alten . . . . .

Porsche 911 GT3R „Tuffi“, auch „die rasende Milchtüte“ genannt - gebaut von Andreas Leben, 1. Platz im Concours mit 29 Punkten.


Rennen - Tanz der Vampire . . .
Wie immer in den letzten 4 Rennen richtete sich die Startaufstellung nach dem Stand der Gesamterwertung. 12 Teams bildeten 2 Startgruppen, welche den Parcours je 6 * 15 Minuten unter die Räder nahmen.
In 2002 gewannen übrigens auf identischer Strecke Werner Bolz und Bernd Michels mit 762,42 Runden, es folgten damals Weber/Weber mit 759,39 Runden, Nockemann/Boldt mit 758,15 Runden, Zingel/Bolz mit 757,16 Runden und Christians/Rehse mit 754,37 Runden. Es ging vor einem Jahr also recht knapp zu und 8 dieser 10 Folks standen heute erneut am Drücker . . . . .
In der ersten Startgruppe gingen gleich 4 Porsche 911 GT1 sowie je ein Ferrari F40 und ein Nissan R390 GT1 an den Start. Von Beginn an setzen sich Thomas Jungblut auf Spur 6 und Ingolf Weber auf Spur 2 an die Spitze, mit knappen Rückstand gefolgt von Reiner Barm. Mit deutlichem Abstand folgte dann der 2.Dreierblock. Hans Bickenbach konnte sich auf Spur 1 kaum von Michael Schütz auf dem neuen 911 GT1 lösen und Mark Hohaus folgte hier in Schlagdistanz. In Heat 2 konnte sich Tobias Boldt (Porsche 911 GT1) um eine Runde vor Jan Uhlig (Nissan R390) setzen. Claus Uebach verteidigte mit dem Leih-911 GT1 Position 3 souverän. Hans Bickenbach (Porsche 911 GT1) konnte sich schließlich doch um 2 Runden von Frank Silva-Wittfoot absetzen und Jörg Fischer fiel mit dem F40 weit zurück, durch Schleiferprobleme und Reifenwechsel eingebremst. Nach Heat 4 lag weiterhin nur 1 Runde zwischen Uhlig/Weber und Barm/Boldt. Claus Uebach legte eine etwas weniger gelungene Spur 2 hin und Thomas Jungblut musste die eher langsame Spur 6 im Heat 4 absolvieren, sodass zwar ein sicherer Rang 3 zu verzeichnen war, der Rückstand auf die Spitze jedoch auf knapp 30 Runden anwuchs. Weiter 12 Runden zurück konnten sich Bickenbach/Vorberg konnten sich endlich von Schütz/Silva-Wittfoot absetzen, denen knapp 25 Runden auf den Konkurrenz 911 GT1 fehlten. Fischer/Hohaus bekamen die Technik des F40 weiterhin nicht in den Griff und lagen abgeschlagen auf Rang 6 der Startgruppe. Bis zum Ende des Heat 6 konnten Uhlig/Weber den Vorsprung des Nissan R390 GT1 auf 740,48 Runden ausbauen und gewannen diese Startgruppe mit 5 Runden Vorsprung auf Barm/Boldt (Porsche 911 GT1, 735,48 Runden). Es folgten Bickenbach/Vorberg (Porsche 911 GT1, 682,23 Runden), die Jungblut/Uebach (Porsche 911 GT1, 682,19 Runden) in der letzten Runde noch „überrollten“. Schütz/Silva-Wittfoot waren mit dem Approach des neuen Porsche 911 GT1 zufrieden und schafften Rang 5 mit 629,74 Runden. Somit blieb für Fischer/Hohaus nur Rang 6. Der Ferrari F40 brachte es letztlich auf 527,90 Runden.

Die vorgelegten 740,48 Runden müssten von der 2. Startgruppe doch eigentlich locker überboten werden . . . . . - oder ? Halten wir doch die Prognose des Schleichenden, dass die 762,42 Runden der Vorjahressieger nicht ausreichen, einmal im Hinterkopf ;-))
( . . . kleiner Exkurs: dieser Teil des Rennberichts entsteht online, d.h. der Schleichend ist an dieser Stelle nicht schlauer als der unbeteiligte Leser . . . )
Da Stephan Bolz dies auch gelesen hatte, legte er mit dem Porsche 911 GT1 auf Spur 4 nach Heat eins 133 Runden vor. Werner Bolz mit dem BMW V12 auf der Spur 3 ließ sich nicht lumpen und schaffte 131 Runden - nicht schlecht für einen alten Mann ;-)) Es folgte Marcel Wondel mit dem Audi R8 und 130 Runden - das ist eine Menge für diese Spur. Ralf Christians hatte nach eigenem Bekunden 2 - 3 Abflüge zuviel und der Courage C52 endete bei 129 Runden auf Rang 4. Andreas Leben lieferte sich mit dem Schleichenden ein packendes Duell auf den Spuren 6 und 5, welches knapp mit 122 Runden für den S²-BMW V12 ausging. Der 911 GT3R von Andreas stoppte bei exakt 120 Runden.
In Heat 2 ging Sebastian Nockemann mit dem Audi R8 leicht an den Zwei vor ihm liegenden vorbei und setzte sich an die Spitze. Nach Heat 3 waren für den Audi R8 starke 387 Runden zu verzeichnen. Ralf Christians schob sich mit einer vehement gefahrenen Spur 3 auf den 2. Platz nach vorn - 386 Runden. Stephan Bolz hielt Vater Werner nur knapp auf Abstand (384 zu 383 Runden). Patrick Fischer schob sich in Heat 2 am Junior Schleichenden vorbei, was Andreas Leben in Heat 3 nicht ändern wollte und der Schleichende nicht ändern konnte.
Nach Heat 4 lagen Nockemann/Wondel, Bolz/Weber und Christians/Rehse in einer Runde !! Bolz/Michels fuhren 4 Runden dahinter und der Junior Schleichende überholte Patrick Fischer wieder. Spannender geht’s eigentlich nimmer !!
In Heat 5 rückte Marcel Wondel die Latte wieder zurecht und verzeichnete am Ende 642 Runden für den Audi R8. Jörg Rehse behauptete Rang 2 mit 641 Runden und Mirko Weber sortierte sich auf der 3. Position ein (639 Runden). Werner Bolz rollte weiterhin unangefochten auf Platz 4 (638 Runden) und Andreas Leben distanzierten den Schleichenden wieder auf 4 Runden (593 vs. 588 Runden). Der letzte Heat hielt ergo noch einiges an Spannung bereit . . . . .
In Heat 6 fuhr Marcel Wondel den Audi R8 auf Spur 5. Ralf Christians konnte auf Spur 3 mit dem Courage voll attackieren. Für Stephan Bolz war auf Spur 1 mit dem 911 GT1 kaum Offensive möglich. Ähnlich erging es Bernd Michels mit dem BMW V12 auf Spur 6. Dazwischen sortierten sich die zwei Hinterbänkler Patrick Fischer (GT3R; Spur 2) und JanS (BMW V12, Spur 4) ein Nachdem Marcel Wondel in den ersten 10 Minuten es mehrfach übertrieb und den Audi R8 verschiedentlich wegwarf, ging Ralf Christians in Führung. Anschließend zeigte dann Ralf Nerven und Marcel holte Meter um Meter wieder auf. Mit Abschaltung des Stroms rollte der Audi am Courage vorbei und sicherte sich erneut Rang 1 und den Sieg. 770,83 Runden wurden Sebastian Nockemann und Marcel Wondel gutgeschrieben. Entsprechende 770,81 Runden wiesen Ralf Christians und Jörg Rehse auf. Dahinter kamen Stephan Bolz und Mirko Weber mit dem Porsche 911 GT1 ins Ziel (765,48 Runden) vor Werner Bolz und Bernd Michels auf dem BMW V12 (755,81 Runden). Mit einem grandiosen Schluss-Spurt kassierte der Junior Schleichende mit BMW V12 (713,41 Runden) noch Patrick Fischer mit dem Porsche 911 GT3R ein (709,50 Runden), womit sich Patrick nur noch auf das fortgeschrittene Alter berufen konnte ;-))

Beide Startgruppen zusammen gefasst ergab sich folgendes Bild: Die Top 4 der zweiten Startgruppe blieben auch in der Gesamtwertung vorn. Dann schoben sich Uhlig/Weber und Barm/Boldt auf die Gesamtränge 5 und 6, bevor S² und Fischer/Leben die Plätze 7 und 8 für sich beanspruchen konnten.

Unter Einbeziehung der Concours Wertung ergaben sich keine wesentlichen Verschiebungen. Dazu haben alle Teams mittlerweile zu „schöne“ Einsatzautos. Lediglich Barm/Boldt rutschten auf Rang 8 ab, sodass S² und Fischer/Leben eine Position gut machten und auch Jungblut/Uebach passierte das, wovon Schütz/Silva-Wittfoot und Fischer/Hohaus profitierten.

Mit 5 Siegen in 5 Rennen sind Sebastian Nockemann und Marcel Wondel mit dem Audi R8 und 479.5 Punkten weiterhin unbestritten auf Platz 1 der Gesamtwertung. Den Titel 2003 kann ihnen damit niemand mehr streitig machen !
Auch Rang 2 der Gesamtwertung bleibt dem Team Christians/Rehse erhalten - egal, was beim letzten Rennen in Wuppertal passieren wird (404,0 Punkte).
Auch wenn Bolz/Michel in den Gesamtpunkten sicher auf Rang 3 liegen (335 Punkte), hat das Juniorteam Bolz/Weber unter Berücksichtigung eines Streichresultats bereits 17 Punkte Vorsprung (317 Punkte). So also der 911 GT1 der Junioren in Wuppertal hält, dürften diese den Spieß beim Finale noch umdrehen können.
JanS hat für das S²-Team (277 Punkte) flugs ausgerechnet, dass Fischer/Leben (224 Punkte) den Endlauf gewinnen müssten und S² komplett ausfallen, um den Gesamtrang 5 noch zu verlieren. Dass er Fischer/Leben den Sieg in Wuppertal gönnt, ist unbestritten - aber ausfallen möchte er dort eigentlich nicht ;-))
Auf Platz 7 der Gesamtwertung rechnen sich neben Uhlig/Weber (197 Punkte) auch Starke/Starke (heute nicht am Start, 184,5 Punkte) und Bickenbach/Vorberg (181,0 Punkte) noch Chancen aus.
Und der Kamp um Platz 10 wird zwischen Schütz/Silva-Wittfoot (126 Punkte), Fischer/Hohaus (114 Punkte) und Barm/Boldt (72 Punkte) entschieden.


Dies und Das . . .


In diesem Sinne
SrS


P.S.: Die Ergebnisse des Tages findet Ihr wie immer in den ‚Rennserien West’ . . .





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