Re: Zukunft Slotbahn-Landschaft ?!


Slot/Scaleracing Forum


Geschrieben von Andy am 26. November 2020 18:56:03:

Als Antwort auf: Re: Zukunft Slotbahn-Landschaft ?! geschrieben von BIG 7 am 26. November 2020 16:52:00:

Du hast das ganz gut auf den Punkt gebracht. smile

Ich habe mir ab 2010 immer wieder mal die Ergebnistabellen einzelner Clubs und überregionaler Rennserien angeschaut und dabei festgestellt das die Teilnehmerzahlen rückläufig sind. Anfangs war es so daß die Teilnehmerzahlen bei den überregionalen Rennserien nur leicht zurückgingen. In den Clubserien war der Trend schon deutlicher. Man sollte meinen, daß das Hobby an Attraktivität verloren hätte, aber der Handel war zufrieden. Die Absatzzahlen von z.B. Carrera und Scalextric boten jedenfalls keinen Grund zur Sorge, im Gegenteil: Auf dem für Clubs interessanten 1:24 Sektor sind inzwischen mit Scaleauto und BRM zwei Hersteller aufgetaucht die Fertigfahrzeuge anbieten die man im Gegensatz zu den 1:24 Autos von Carrera sogar halbwegs gescheit auf Clubbahnen einsetzen kann.

Ende 2013 habe ich im "Freeslotter Forum" die Frage gestellt "Ist das Hobby Slotracing auf dem absteigenden Ast?" Der Thread hat bis heute 970 Beitrage gesammelt. Das Thema bewegt die Leute also. Natürlich ist da eine Menge Stuff bei aber mich interessierte die Meinung von Leuten aus der Szene.

2015 habe ich angefangen Slotracer anzurufen die irgendwann mal nicht mehr zu den Rennen gekommen sind. Ich denke diese Erfahrung machen alle Clubs. Es heißt dann oft lapidar das sich die Interessen des Teilnehmers halt geändert hätten oder ähnliches unverfängliches. Nun mit ein bischen Abstand von der letzten Rennteilnahme und durch das persönliche Gespräch kamen einige dann doch damit heraus dass die Rennserien sich im Laufe der Zeit dahingehend entwickelt hatten das sie für diese Teilnehmer zu abgedreht waren. Der Level war zu hoch. Es gab einfach keine Rennserien für Einsteiger, aber es gab auch keine Rennserien für Leute DIE EINFACH NUR EINMAL IN DER WOCHE EIN BISCHEN SLOTCAR FAHREN WOLLTEN. Nicht dieses ewige Vorbereiten des Autos (Stichwort Reifen machen). Nicht das Zusammenstellen des geplanten Einsatzfahrzeugs mit Teilen aus verschiedensten Spezialshops (und am Renntag heißt es dann: "Na, mit diesen Kugellagern wird das aber nichts. "... Ich rede hier von Clubserien.

Wer das Hobby intensiv betreiben möchte und bereit ist viel Zeit und Geld darin zu investieren, der ist meiner Meinung nach am besten in den etablierten überregionalen Rennserien aufgehoben. Jemand der bereit ist am Wochenende größere Strecken zu fahren, womöglich sogar einen Tag Urlaub zu nehmen und eine Hotelübernachtung zu buchen dem ist auch zuzumuten daß er mehr Geld als ein Gelegenheitsfahrer in seinen Fuhrpark investiert.

Jetzt ist es aber so daß die überregionalen Rennserien in der Regel ihre Teilnehmer aus der Clubszene rekrutieren. Wenn also die Clubs schlechte Nachwuchsarbeit machen dann werden das irgendwann die Ausrichter der überregionalen Rennserien zu spüren bekommen und an diesem Punkt sind wir jetzt.

Ein Dachverband macht auch keinen Sinn. Da würde ich aus Sicht des Clubbetreibers sofort fragen: "Was hat mein Club davon wenn er diesem Verband beitritt?" Ich sehe da keinen Anreiz für einen Club. Und wenn es jetzt heißt das eine vom Dachverband ausgerichtete Meisterschaft auf den Bahnen der beteiligten Clubs ausgetragen würde wäre meine Frage: "Aus wievielen Clubs sollte denn dieser Dachverband bestehen?" oder "Wieviele Rennen sollen da gefahren werden?"

Nein, ich behaupte der Schlüssel ist die von den Clubs zu leistende Nachwuchsarbeit.




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