„Elf Freunde sollt Ihr sein“ – 2.Lauf zur DTSW-Nord-Saison in Ardorf


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Geschrieben von Deichkurier am 28. November 2018 20:43:19:

2. Lauf zur DTSW-Saison 2018/19 am Ostfrieslandring

Oder wie fährt sich ein DTSW-Lauf am Wochenende nach dem Black Friday?

Manche Situationen verankern sich im Kopfe. –Insbesondere, wenn sie durch einen treffenden Spruch für immer „auf der Festplatte eingebrannt“ werden. So geschehen beim vergangenen 2. DTSW-Lauf am Ostfrieslandring, als Burkhard diesen entwaffnenden Spruch tätigte. Denn zu dem Zeitpunkt waren ein Racer (Wolfgang K. aus W.) und ein Einsetzer (Willy C. aus L.) kurz davor, die eigene gute Laune zu verlieren. Als Einsetzer hat Willy den wunderschönen, leider ausgespurten Bilstein R8 in der langgezogenen Kurve zur Zielgeraden so eingesetzt, dass dieser anschliessend mit Känguruh-Benzin eine Runde über den ostfriesischen Asphalt hustete… Eine Sichtkontrolle ergab verbogene Schleifer. Burkhard –ebenfalls an der Bahn stehend - fasste die Situation am treffensten in oben genannte Worte.
Stimmungsschwankungen, wie sie nicht nur für dieses Wochenende charakterisierend waren, sondern irgendwie auf fast jedem Slotracing-Event „liegen“. Wichtig nur, dass Spannungen anschliessend auch bereinigt werden. So wie z.B. auch zwischen Joachim und Tommes, der ebenfalls durch sein Handeln einen stark unter Strom stehenden Joachim stimmlich aus der Reserve lockte. Und warum? Weil es schlichtweg ein akkustisches Missverständnis gab. Joachim fuhr auf der roten 1 und spurte in der Kurve zum Leuchtturm aus. Ein im Renngeschehen nicht klar zu verstehendes „eins“ führte bei Tommes zur Irritation. Denn nicht nur Tommes verstand „weiß“. Schließlich hatte der wunderschöne und nicht unifarbene H2-BMW in seiner Hand einen roten Punkt auf dem Kotflügel. Die Gemüter spülten mehr Puls durch den Körper. Am Ende des Laufes ging Joachim nochmal zu Tommes, um die Situation zu besprechen. „Härte und Herz“ gehören auch hier schlichtweg zum Mann. –Basta. Wichtig: Besitzen, erkennen und vor allem anwenden. -Inklusive eigener Meinung.
Tatsächlich trafen im Laufe des Samstag Vormittages die restlichen der 11 Slotracer ein, nachdem am Freitag bereits die Laatzener und Wolfsburger Jungs angereist waren. Somit war es möglich, reichlich Trainingsmeter ohne Zeitdruck zu absolvieren. Langsam stellten sich über den Abend in beiden Klassen Zeiten um die 8,5 und niedriger ein. Wenngleich so rechte Euphorie nicht aufkommen wollte. ratlosDa nützten scheinbar auch die vom Supra-erwartenden Fränki verteilten Weihnachtsmänner wenig. Doch dafür an dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön für diese tolle Geste, die kennzeichnend für die DTSW-Familie ist! super
Was wäre ein ordentliches Tagesabschluß in den Ardorfer Räumlichkeiten, wenn nicht wenigstens eine Runde Veterano oder Vergleichbares am Vorabend ausgeschenkt würde. War zur Gemüts-Beruhigung insbesondere für Strotti auch fast schon erforderlich, weil im Training sein GT One vom eigenen Teamkollegen gestrottet, äh, geschrottet wurde.
Nach begrüßenden Worten durch den Serienchef Olli Schumann ging es über eine zügige Wagenabnahme (Danke an Jens) zur 4-Runden-Quali.

Quali-Ergebnis / Klasse 1
1. Willy Canis / Ford GT: 8,437 Sekunden
2. Jens Herden/ Ferrari 456: 8,448 Sekunden
3. Thomas Hardy/ Chevrolet Corvette: 8,450 Sekunden
4. Joachim Janssen / BMW Z4: 8,455 Sekunden
5. Frank Langenstrassen / McLaren MP 4: 8,471 Sekunden
6. Sascha Gellert / AMG GT: 8,537 Sekunden
7. Holger HP / McLaren MP 4: 8,637 Sekunden
8. Wolfgang Kottsieper / Audi 8 LMS: 8,720 Sekunden
9. Dirk Strottmann / BMW Z 4: 8,720 Sekunden
10. Burkhard Bremer / Porsche 991 RSR: 8,974 Sekunden
11. Olli Schumann / BMW Z 4: 9,014 Sekunden

Unter lautem Lachen bemerkte Joachim, dass er diese Zeit gar nicht wollte. Schließlich haben sich in Gruppe 2 schon mehrere 1b -Fahrzeuge versammelt. Kurzum wurde Holger HP in Gruppe 1 versetzt. So entbrannte in der ersten Startgruppe von Anfang ein spannender Kampf, in dem Burkhard verbissen den Anschluß an Dirk und Joachim hielt. Am Ende trennten die beiden schnellsten nicht mal 1,5 Runden. Begleitet von verschiedenen Abflügen und krummen Schleifern kamen aber alle ins Ziel. Danke an Sascha, der freundlicherweise sogar auf gelber Spur als Dummy-Fahrer unterwegs war. Es ist so unglaublich, wie der Junge mit einem T-Car fehlerfrei Zeiten fuhr, die andere nicht mal gepresst schaffen… -Eine Klasse für sich!!
Übernervös stellte Holger HP seinen McLaren auf den Tauschplatz auf die gelbe Spur 6 neben die wunderschönen Boliden von Burkhard, Fränki, Tommes, Jens und einem topschicken, brandneuen Gulf GT von Willy. Nach dem Rennstart ergaben sich nahezu tumultartige Szenen. Verzweiflung auf den ersten 10 Runden unter den Top-3 Fahrern, die scheinbar Blitzeis unter ihren Reifen hatten. „Mal wieder“ völlig unerklärlich, zudem nur auf den Spuren 3 (spürbar), 2 (noch spürbarer) und 1 (am spürbarsten) fehlte auf den ersten Runden laut Fahrerdarstellung jeglicher Grip. Selbst Heimascari Jens war in der Verzweiflung und Ratlosigkeit nicht zu überhören. Angebote vom aussenstehenden Einsetzer Joachim, Reifen zu dem Zeitpunkt abzuziehen, wurden aus Gerechtigkeitsgründen gegenüber der ersten Gruppe abgelehnt. Zwar normalisierte sich mit zunehmender Renndauer das Gripverhalten; es blieb aber völlige Verwunderung ob der so wechselnden Verhältnisse, die noch kurz vor dem Rennen als gut zu bezeichnen waren. Und man weiß, dass die Ardorfer Jungs keinen Schmu mit der Bahn betreiben.
Auch die Wagenabnahme für Gruppe 2 verlief konzentriert, rasch und mängelfrei.

Quali-Ergbnis / Klasse 2:
1. Joachim Janssen / Ferrari 333 SP: 8,114 Sekunden
2. Sascha Gellert / Nissan MP 35: 8,133 Sekunden
3. Jens Herden / BMW V 12: 8,248 Sekunden
4. Michael Sander / Porsche 962: 8,296 Sekunden
5. Frank Langenstrassen / Toyota GT One: 8,313 Sekunden
6. Willy Canis / Nissan MP 35: 8,321 Sekunden
7. Strotti / BMW V 12: 8,387 Sekunden
8. Holger HP / Porsche DW: 8,477 Sekunden
9. Thomas Hardy / Gunnar: 8,494 Sekunden
10. Wolfgang Kottsieper / Sauber C 9: 8,581 Sekunden
11. Olli Schumann / BMW V 12: 8,583 Sekunden
12. Burkhard Bremer / Porsche 962: 8,642 Sekunden
Nach dem anfänglichen Fiasko des ersten Durchganges ging man äusserst gespannt in den Lauf der großen Klasse. Doch hier zeigte sich ein erhofftes Bild von berechenbaren Verhältnissen. Strotti, Holger, Wolfgang, Thomas, Olli und Burkhard schenken sich nichts und fahren ein insgesamt diszipliniertes Rennen. Verschiedene Führungswechsel zwischen Strotti und Holger entschied Strotti schließlich mit knapp 1,5 Runden Vorsprung für sich.
Die Gruppe der schnellsten 6 Jungs des Tages schlugen sich von Anfang an gut. Sascha startet auf grüner Spur 2 mit 8,3er Zeiten seines Nissan. Auch Willy fährt auf gelber Außenspur 8,5er Zeiten. Der Lauf- und Rennsieg von Sascha wurde ihm nicht geschenkt. Ein energisch kämpfender Jens übernahm zwischenzeitlich die Führung, die er dann aber wieder an Sascha zurück gegeben hat. Und ein ebenfalls still Runden sammelnder Joachim „erfuhr“ sich am Ende noch den zweiten Platz – mit nicht mal einer halben Runde Vorsprung auf Jens. Die prinzipiell sauschnellen Laatzener haderten mit ihren schnellen Boliden und waren viel häufiger ausgespurt, als sie sonst gewohnt sind. Als i-Tüpfelchen erlitt Fränk schließlich noch ein Heckflügelbruch an seinem GT One, der ihn zum Aufgeben zwang.

Streckensplitter:
-Zu bewundern waren erneut toll gebaute Autos in beiden Klasssen, die immer wieder optisch anspruchsvoll und dennoch auch schnell sind. Da unverändert der Scalegedanke zählt, ist der Hinweis auf Reifendecals korrekt. Technisch sind auch Autos immer noch vorne mit dabei, deren „Deckel“ um die 20 g wiegen(eine Grammzahl, den der Schreiberling immer noch als wirklich niedrig einstuft, während die Profis dies schon eher in der Kategorie "Übergewicht" einstufen).
-Mit den Poolmotoren gab es diesmal keine Schwierigkeiten mehr, nachdem sie in Laatzen ja die Saison-Premiere hatten.
-Für die Überraschung des Tages sorgte Joachim. Er verließ unfreiwillig und zur Überraschung wirklich aller im Kreisel die Bahn. Aber nicht nur seine grüne Spur, sondern wirklich den Track. Glücklicherweise sind die DTSW-Boliden nicht nur schön und schnell, sondern auch stabil genug, so einen Abflug ohne Blessuren zu überstehen. –Zumal dieser Ferrari schon reichlich Rennen und Rennkilometer absolviert hat.
-Herzlichen Dank an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben. Die Wolfsburger, Laatzener, die Salat-Spender/inne und Kuchenspender/innen, die Küchenfeen aus Westerstede, die Schnitzel- und Frikadellenabholer, die Organisatoren, die Staubsauger, Staubabwischer, Schilderaufsteller und erst Tank- und dann Rennwagen-fahrenden, zwischendurch im Blaumann reinguckenden Mitglieder.
-Appell aus Schreibersicht: Bitte lasst uns diskutieren, von mir aus auch fair streiten, aber auf jeden Fall für den Erhalt dieser großartigen und wunderschönen Serie kämpfen und auch gerne Kompromisse finden.
-Alle Ergebnisse findet Ihr auch ganz aktuell auf der DTSW-Seite im Forum.
Mit überwiegend glücklichen, aber auch nachdenklichen Gedanken verabschiedet sich der SRC Ostfriesland in diesem Jahr und wünscht allen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und hofft auf ein baldiges Wiedersehen!

Bis dahin - Keep Racing
Euer Deichkurier
prost



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