WEC-Finale am Ostfrieslandring - 36 Minuten Fahrspaß und eine BRS geht nach Hude


Slot/Scaleracing Forum


Geschrieben von Deichkurier am 19. November 2018 20:00:26:

Ein Finale in 3 Akten

Nachdem im Gründungsjahr 2015 an den Standorten Hude, Delmenhorst und Ardorf jeweils mit ca. 20 Startern dieser Cup gefahren wurde, fanden sich am vergangenen Freitag 14 rennbegeisterte ScaleAuto-Fans am „O-Ring“ im ostfriesischen Ardorf ein.

Finale in 3 Akten?
Ausfahren der Brand-Reifenschleife, Finalrennen und Ermittlung des BOS standen an.

Eine Vielzahl von besuchten Rennen und unterschiedlichsten Qualifikationsarten animierte die Renn-Brands zu einer völlig neuen Quali-Form. Für diese haben sich 6 Fahrer qualifiziert, weil sie bei allen 6 Läufen dabei waren. Dieses waren Tim, Holger HP, Oliver, Holger wdB, Markus und Joachim. Als Modus wurde ein Zeitkorridor vorgegeben, der zwischen 9,6 und 10,5 Sekunden lag. Wem es über 5 Runden gelang (+ Einführungs- und Auslaufrunde) , die Zeit möglichst weit „aufzuspannen“, der wurde Sieger. Die Brenner, wie Tim, Oli und Joachim hatten mit diesem Modus so ihre Schwierigkeiten. Nicht umsonst findet man sie regelmässig unter den Top 5 der Teilnehmer. Es ist fast schon niedlich anzusehen, wie ausgerechnet ein Joachim nach erster schneller Runde so seine Schwierigkeiten hatte, auf seiner Heimbahn eine möglichst „niedrige“ Zeit gen 10,6 zu fahren. Langsamer als 9,9 konnte er mit seinem Renngewissen nicht vereinbaren. Verrückte Welt, wenn sowas für ihn dann schon extrem locker war…. Ob es an der Reihenfolge lag, oder einfach am Können, dass Markus als 5. von 6 schließlich die Brandsche Reifenschleife im Koffer mit nach Hudy, äh, Hude nehmen durfte, bleibt eine offene Frage.
Dem voraus gegangen war eine nahezu Mängel-freie Wagenabnahme durch Merten. Wie simpel ScaleAuto-Toleranzen zu begradigen sind, machte Michael Sander am Jaguar deutlich. Die monierte, zu geringe Bodenfreiheit wurde unter Aufsicht von allen anwesenden durch einen fachkundigen Handgriff korrigiert und konnte dann in den eigens vorbereiteten Parc Ferme abgestellt werden. Hier macht sich der Club neuerdings die Mühe jeden Teilnehmer einen namentlich vorbereiteten Parc-Ferme-Platz einzurichten.
Die Quali-Spur 3 mit 3 Runden brachte keine wirkliche Überraschung. Für die Fußball-Fans ist Oli in dieser Saison ein wenig der Bayern München unter den Qualifahrern bei den ScaleAuto-Fahrern. Es siegte… (mal wieder und das mit extrem beeindruckender Zeit )Olivers SLS. Einzig Joachims Z4 und auch Michael Sanders nagelneuer Silk Cut-Jaguar schafften eine 9,1 ins MDF zu brennen. Bei der Fahreranzahl entschied man sich zu zwei 7er Gruppen. Eine aus Schreibersicht faire Verteilung, die zudem dem qualitativen Anspruch gerecht wird, dass im Finale auch alle 6 Spuren gefahren werden.

Qualifikations-Ergebnis:
1. Oliver Waldmann / Mercedes SLS: 9,111 Sekunden
2. Michael Sander /Jaguar: 9,144 Sekunden
3. Joachim Janssen / BMW Z4: 9,153 Sekunden
4. Jens Herden / BMW M3: 9,183 Sekunden
5. Merten Brand / Viper: 9,329 Sekunden
6. Tim Turner / Viper: 9,363 Sekunden
7. Andreas Brand / Viper: 9,414 Sekunden
8. Stefan Claußen / Porsche 997 GT3 RSR: 9,449 Sekunden
9. Holger HP /Audi R8: 9,500 Sekunden
10. Markus Knauer /Viper: 9,557 Sekunden
11. Peer Crone /Viper: 9,615 Sekunden
12. Michael Unger /Porsche 991: 9,682 Sekunden
13. Holger wdB /Porsche 997 GT3 RSR: 9,682 Sekunden
14. Ralf Rieger /Mercedes SLS: 10,913 Sekunden

Die Akteure der Saison

Oliver
Markentreuer SLS-Fahrer, der ein furios gehendes Gesamtpaket in der Saison zeigte. Einzig Hude scheint „nicht seins“ zu werden. Überlegt man, dass er zur Zeit zudem krankheitsbedingt auch gedopt unterwegs sein mußte, um überhaupt fahren zu können, ist der Titelgewinn eine tolle und verdiente Leistung. Geschenkt wurde sie ihm nicht. Fasst man die Saison gedanklich zusammen, ist Oli entweder gefahren, saß an der Reifenschleife oder war Rennleiter.

Joachim
Weiterhin ein Meister der Präzision und des Ehrgeizes, ohne dabei den Spaß aus den Augen zu verlieren. Nach dem 5. Lauf führte er die Tabelle noch an und kämpfte hochkonzentriert gegen Oli. Bis zum 6. Stint führte er wie immer fehlerfrei. Erst in den letzten 1,5 Durchgängen wendete sich das extrem spannende Blatt gegen ihn. In Sachen Konstanz macht ihm keiner was vor. Über alle 6 Spuren hat er lediglich eine Zeitdifferenz von (in Worten) nullkommaeinsdreizwei Sekunden. Und das mit einer äusseren Ruhe, die überhaupt nicht zu seiner inneren Anspannung passt. Als überzeugter Z4-Fahrer machte er noch einen neuen Z4-Body richtig schick, der lediglich mit einer Stimme dem Gewinner unterlag.

Jens
Ebenfalls BMW-Fahrer der extrem schnellen Sorte, der eine von Anfang an beeindruckende Performance mit seinem „Hochhaus“ M3 in dieser Saison zeigte. Da er einen Lauf sausen lassen musste, brauchte er kein Streichergebnis. Mit welcher Lockerheit ihm ruckzuck schnelle Rennrunden gelingen, verdient immer wieder große Beachtung. Im Abschlußrennen haderte er ein wenig mit der Strecke und einem unberechenbaren Grip-Verhalten. Dieses brachte ihn häufiger aus dem notwendigen Rhythmus.

Tim
Bringt immer einen Koffer mit den unterschiedlichsten ScaleAutos mit. Trainiert gerne mit R8, mag keine Z4 und ist meistens im Rennen dann doch mit seinen schnellen Schlangen beschäftigt. Er hat im Finale seine beste Zeit auf der weissen Spur gefahren, die sogar unter seine Qualizeit auf schwarzer Spur lag. Ein ebenfalls extrem sympathischer Slotfan, den man an keiner Strecke missen möchte.

Andreas
Der Serienchef blickt nun zufrieden auf die erste Saison zurück. In den Abschlu0worten zum Finallauf bedankte er sich für die gezeigte Unterstützung aus allen Bereichen. Denn „Aufklebers“, Pokale, Berichte und noch viel mehr kann man nur gemeinsam hinbekommen. Zum Finalrennen war er sicherlich auch ein wenig froh, seinem pfeilschnellen Sohn Punkte abgerungen zu haben, da er seine in Battlefield-candy lackierte Viper vor ihm über die Ziellinie brachte. Zeitweise lag er im Rennen sogar auf Podestplatz. Am Ende dann lediglich weniger als 6 Runden auf den Sieger verloren zu haben ist wohl zu verschmerzen.

Merten
Seit Monaten nun als Student soviel mit dem Studium beschäftigt, dass er einen für ihn eher untypischen Platz abseits des Podiums erreichte. Dennoch mit großem fahrerischen Talent ausgestattet kämpft er stets überlegt und fair. Wer ihm schon mal beim Vorbereiten von PU-Reifen zugesehen hat, weiß, was ich meine. Seine eigens für das Finale lackierte Viper konnte immerhin ein paar BOS-Punkte sammeln. Und trotz Studiums fühkt er sich in diesem Hobby weiterhin pudelwohl.

Stefan
Für ihn war es die erste WEC-Saison. Wenn man sich überlegt, dass er teilweise für dieses Hobby morgens noch Bilder aus spanischen Fastfood-Restaurants (irgendwas mit M) sendet und am Abend dann an der Bahn steht, ist es ein untrügliches Zeichen für seine Slot-Begeistering. So hat er in der ersten Saison immerhin schon 4 Rennen schaffen können und hat sich sogar extra nach dem 2. Rennen einen neuen Motor gekauft. Die gezeigte Performance war denn etwas unterhalb der erwarteten Leistung. Prompt reichte es für den ersten Startplatz in der Maggi-Gruppe, den er bis Renneende auch gegen einen hartnäckigen Holger HP nicht wieder abgegeben hat.

Holger HP
Dieser blickt ebenfalls auf die erste volle WEC-Saison. Seinen Wiedereinstieg hat er sich selber sehr umfangreich gestaltet. Die Slotpause führte bei ihm zur Begeisterung von gleich 5 Rennserien, von denen er keine aufgeben mag. Sein R8 hat er Ziffern-gemäß im Finallauf auf den 8.Platz gestellt und war am Ende zunehmend fix, nachdem in unterschiedlichsten Rennen die vielfältigsten Probleme auftauchten. Von schiefen Bodenplatten, über Funken sprühenden Leitkielen bis zum „rappelnden Wackelarsch“.

Michael Sander
Keiner bekommt die Motoren so schnell, wie er. –Siehe auch Olivers SLS. Bekennt sich zu leichtem Übergewicht seiner ultraschnellen Autos. Er kann mit Fug und Recht behaupten, den schnellsten Jaguar in Ardorf zu fahren. Er ist ein Bastler vor dem Herren. Als Ausgleich zu LKW fahren und Arbeiten in einer 1:1 LKW-Werkstatt sucht er die Slotpiste auf, um darauf schnell und abgelenkt zu sein. -Und dabei auch zu wissen, warum. Mangelnder Routine (kaum zu glauben) und einer überraschenden Portion Zickigkeit seines Jaguars (Katzen sind bekannt für ihr Eigenleben)ist es allerdings in diesem Rennen zu verdanken, dass er von Position zwei startend am Ende den 9. Platz belegte.

Holger wdB
Ein ausdauernder und vielseitig interessierter Slotinfizierter, der ein zuverlässiger Heimnbahnfahrer aber auch Starter in den unterschiedlichsten Rennserien ist. Ebenfalls als Porsche-Fahrer anzutreffen. Er sorgt weit über die ostfriesischen Grenzen hinaus für handwerkliche Anerkennung, denn Pokale, Benzinkanister, Modelle und Schiffe entwickeln sich zu seiner Metall gewordenen Visitenkarte…

Markus
Ist untrennbar mit Hude verbunden und ein begeisterter WEC-Fan. Zudem ist er glühender Schwangen-Beschwörer. Wie sensibel er mit dem Gasfinger umgehen kann, bewies er im „Brand-Schleifen-Lauf“. Dank äusserster Sensibilität und Feeling gewann er die Schleife. Wir sind sehr gespannt, ob er die Reglements-Erweiterung mit einem neuen Fahrzeug nutzen wird. Zumal er als Shop-Besitzer ja aus dem vollen schöpfen kann. Ihm ist es auch zu verdanken, dass ein hitzebedingter Renn-Tausch im Sommer mit DEL möglich wurde. Und wann auch immer man Ersatzteile oder Räder benötigt macht er alles möglich, dass man sie schnellstmöglich erhält. VIELEN DANK dafür!

Peer Crone
Ein Herrenfahrer, den man ebenfalls gerne um sich hat. Leider ereilte ihn im Finalrennen scheinbar das Pech seiner 13-tragenden Viper. Spannend ist bei ihm ausserdem auch immer, was er als 1:1-„Modell“ mitbringt… Seine Auto-Begeisterung kann er somit in mehreren Größen ausleben. Insofern kann man nur hoffen, dass ScaleAuto vielleicht mal einen Nismo-Nissan heraus bringt.

Ralf
Konnte in dieser Saison an 4 Rennen teilnehmen und zählt zu den Analytikern unter den Fahrern. Zwar trug sein WEC-Shirt den Stuttgarter Stern auf dem Arm; aber die ersten beiden Rennen war es doch glatt ein Z4, mit dem er wertvolle Punkte sammelte. In diesem Jahr reichte es mit einem seiner SLS (der Herr von Welt hat natürlich mehrere…) auf jeden Fall für den BOS-Pokal. Er zeigte sich hoch erfreut über den BOS-Gewinn seines allerdings nicht voll performanten SLS. Herzlichen Glückwunsch!!!

Michael Unger
Sein geräuschstarker 991er Porsche RSR kam mit dem Ardorfer Geläuf nicht zu gut zurecht. Möglicherweise wird man ihn im nächsten Jahr dann doch in beiden Durchgängen auch in Ardorf begrüßen können. Ebenfalls ein Slotkollege, „wie er im Buche“ steht… Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass er zu den wenigen gehört, die mit der roten Spur 1 haderten, während bei ihm auf schwarzer Spur 3 die Post abging.

Burkhard
Ob es der unerklärbare Aussetzer seines Porsche RSR in Delmenhost war, die ihn zum Auslassen des Finalrennens veranlasste? -Nein! Der hat soviel Benzin im Blut, dass er zum MotoGP-Lauf nach Spanien geflogen ist. Seine regelmässigen und zudem erfolgreichen Starts sorgten am Ende dieser Saison für Gesamtplatz 4.

Guido, Dirk, Fokko, Jens, Torben und Vollmi
Weitere Slotfans, die man liebend gerne häufiger am Drücker erleben möchte, da sie als "Racer mit Herz" einfach zur Szene dazu gehören. Doch familiäre oder dienstliche Veranstaltungen, oder Unpässlichkeiten mit anderen Serieneinsätzen weitere Starts verhinderten.


Streckensplitter

-Alle Ergebnisse findet ihr „wie immer“ unter: www.src-ostfriesland.de
-Unter den 14 Rennboliden des Finallaufes wurden insgesamt 5 liebevoll mit aufwändigen Designs nicht nur für das Schlußrennen farblich individualisert
-Dankeschön an die gastgebenden Clubs in Hude, Delmenhorst und Ardorf für die Durchführung von Catering, Bahnvorbereitung, Freundlichkeit und Spaß, den man auf den tollen und sehr unterschiedlichen Bahnen haben kann. Wie schön, dass Hude die gelbe Spur ausnahmsweise als schnellste Spur in der „Mitte“ hat und nicht aussen, wie an den anderen beiden Orten.
-Die Serie bleibt erhalten – allerdings mit der Möglichkeit, dass neuere, gefederte Chassis einzusetzen. Somit ergibt sich unter anderem die Kompatibilität zu anderen Bundesländern, wie z.B. Schleswig Holstein. UND: die Federung muss fixiert sein. Über Sinn und Unsinn lässt sich vortrefflich streiten -wie über so vieles…
-Die Hardcore-ScaleAuto-Fans notieren sich bereits jetzt die erste Oktober-Woche. In der findet ein Endurance-Wochenende der anderen Art statt. Denn der Ardorf-Klassiker Ardorf 600 ist unmittelbar vor dem 5. Durchgang zur WEC-Saison im Kalender notiert.
-Die neue Saison beginnt am 22. Februar in Hude und endet am 22. November in Delmenhorst.

Bis spätestens dahin wünschen wir erholsame Feiertage, tolle Rennen in den vielfältigen Rennserien, sowie neue Ideen und auch die Zeit zur Umsetzung.

Wir freuen uns auf euch und sagen „Guten Rutsch“ sowie

Keep Racing
Euer Deichkurier



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