The Heat of the North - ARDORF 600


Slot/Scaleracing Forum


Geschrieben von Deichkurier am 04. Oktober 2018 16:46:37:

Warum heisst es eigentlich so?

Bevor über den Tag berichtet wird, soll nach so einem Renntag zunächst vorab ein grosses Danke ausgesprochen werden:
-An die Organisatoren (Catering, Ablauf, Präsente) und
-Gäste und deren Enthusiasmus (FohlenRacing erschien mit eigens angefertigten T-Shirts), sowie
-ausgeprägten Sportsgeist und Fairness!
Ganz grosses Kino!
Ach ja: gewonnen hat ein Mercedes.
Bericht – Ende. (Smile)

Das Motto des Tages lautete: Von Bremerhaven bis zum Niederrhein – so soll ein Renntag sein. smile

17 große Jungs mit Koffern voller Renn-Juwelen füllten am Dienstag und Mittwoch die Club-Räumlichkeiten beim SRC-Ostfriesland. Denn Olli, Holger wdB und Burkhard haben zum Klassiker „Heat oft he North“ im ostfriesischen Ardorf eingeladen.
Zwar fährt man mittlerweile keine Nascars mehr. Doch in der mittlerweile dritten Auflage mit ScaleAutos nach DGTSM-Reglement fehlte es weder an Spaß noch Spannung.
Unter anderem war es spannend, wie schnell sich die Jungs aus dem Rheinland an hiesige Bahnverhältnisse anzupassen verstanden. Denn im Gegensatz zu den Nord-Lichtern, wo Achsböcke montiert und ein Motortyp verbaut wird, können sie (nicht nur)auf der Carrera-Schiene im Bereich Übersetzung und Motor Anpassungen vornehmen. –Wenn es der Schreiberling richtig verstanden hat.
Dienstag Abend war allgemeines Reifenschleifen mit Olli angesagt. Wer konnte, hatte Ollis Service in Anspruch genommen und anschliessend bestens vorbereitete Pneus erhalten. Dramaturgisch hatte es den Nebeneffekt des späten Schocks. Denn während vereinzelt Zeiten um die zehn Sekunden „und drunter“ erzielt wurden, sorgte Michael Sander zunächst für Schnappatmung bei den Anwesenden. Nach monatelanger, arbeitsbedingter Abwesenheit stellte er seinen frisch aufgebauten (zu lange soll er dafür aber auch nicht gebraucht haben…) ROWE-SLS gegen 20.00 Uhr auf die Bahn: „Bumms“-stand die 9,2 in schwarz auf dem Monitor. 9,1 fuhr ein verblüffter Olli mit seinem Auto dann auch noch. Dann stellte er seinen eigenen auf die Bahn und sie unterboten sich so lange, bis gegen Mitternacht die 9 deutlich unterboten wurde. „Naaacht“.

Mittwoch Morgen: Kaffeeduft strömt über den Ostfrieslandring und Holger HP „putzt“ mit seinem R8 die Spuren vom nächtlichen Staub frei.
Die Renn-Brands in Begleitung von Jens eröffnen den Gästereigen. Im Minutentakt füllen sich Räumlichkeiten, wird das von Olli, Holger wdB und Burkhard vorbereitete Frühstück verputzt, um die begrenzte Zeit zum freien Training maximal zu nutzen.
Wagenabnahme durch Olli und Holger HP(Danke an Helmut für die freundliche Leihgabe seiner Prüfschablone) verlief überwiegend Regel-konform. „Mal wieder“ wurden überwiegend Schlangen präsentiert; angereichert um wenige Porsche, Mercedes SLS und je einen Z4 und Audi R8.
Schmunzelnd gab man allerdings das Auto vom Perfektionisten Papa Brand (Ja richtig: Der, der Reifenschleifen und Fahrwerke baut) zurück, dessen Mess-Schieber vorher im heissen Wasser gelegen haben musste?! Die Hinterachse war tatsächlich mit vorhandenem Messgeräten als zu breit „entlarvt“. Helmut haderte mit der Bodenfreiheit. Die Ursache sorgte allerdings auch regelmässig für unberechenbare Abflüge im Training. Er fuhr schlichtweg nicht mit den Vorderrädern auf der Bahn. Ebenso waren es wie bei Andreas marginale Handgriffe, die eine Korrektur ermöglichte.
Die Quali wurde im 3-Runden-Modus souverän abgespult. Der Quali- und auch spätere Rennsieger Olli durfte sich die Startspur aussuchen. Es wundert nicht, dass er Spur 5 dafür wählte. Auf selber fuhr er im 2. Durchgang dann persönliche Tages-Bestzeit, die nur vom Tages-Bestzeit-Sieger Michael (Spur 3) unterboten wurde.
Von ursprünglich 20 angemeldeten Fahrern blieben am Ende noch 17 übrig. Bezogen auf die vorhandenen 6 Spuren also eine nahezu optimale Gruppenverteilung.
In zwei Durchgängen hatte jeder Starter 8 Minuten Fahrzeit pro Spur. Guckt man sich die Verteilung von langsamster und schnellster Zeit an, ist die schwarze Spur 3 bei nahezu allen für die persönlicher Tagesbestzeit gut (na o.k. Olli fährt lieber blau), während noch mehr die gelbe 6 als langsamste erfuhren.
Mit Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Jahre konnte man gespannt sein, wer der Favoriten am Ende vorne stehen würde. Denn zu den Dauer-Sieganwärtern Olli, Burkhard, Michael und Merten gesellte sich diesmal auch Tim Turner. Seit Jahren ist er mit Herz und Freude dabei und konzentriert sich ausschließlich auf die ScaleAutos. Diese fährt er auch im Weser Ems Cup regelmässig nach ganz vorne.
Um so beachtlicher, dass er auf Anhieb die Ardorf 600 auf dem dritten Podestplatz beenden konnte. Während der etwasanderen Siegerehrung voller Überraschungen glänzten seine Augen zudem, als ihm der Sieger Olli den Pokal überreichte. Denn Olli wollte seinen Sieg-Pokal dem schnellsten Nicht-SRCler überreichen. Eingerahmt von Olli und Tim freute sich der Vorjahressieger Burkhard über einen hart erkämpften 2. Platz. Und Merten erfreute sich als fünfter ebenfalls über einen eigens in Handarbeit gedengelten Leuchtturm-Pokal aus dem Hause Holger wdB.
Neben vielen spannenden Positionskämpfen, aber auch üblichen Rennunfällen, sei hier besonders der rundenlange Kampf um Platz 7 zwischen Jens (Viper) und Holger HP (Audi) erwähnt. Mit einer Anspannung, die bei Holger zu Unterarmkrampf-bedingten Abflügen sorgte, verfolgten sich beide im fairen und wirklich rundenlangen Kopf an Kopf Rennen. Und das bei nicht optimal eingestelltem Audi. Nicht nur, dass das Heck wie ein „Lämmerschwanz“ über die Bahn wedelte (Tim regte an, doch einen Fuchsschwanz daran zu hängen); Stück für Stück löste sich zudem die Leitkielhalterschraube. Holger bemerkte es erst, als immer mehr Einsetzer von bemerkenswertem Funkenflug sprachen und deutlicher Performance-Verlust doch zum Handeln zwang. Das am Ende beide nicht mal eine Runde trennten ist ein tolles Ergebnis.
Wie dicht die Spitze ist und Erfahrung durch „Nix“ zu ersetzen ist, zeigte an diesem Tag Michael Sander. Grundsätzlich ist er nicht nur im hiesigen Club für den Bau von Raketen bekannt. Raketen wollen aber auch sicher gelenkt werden. Das dieses an dem Tag überraschend häufig nicht funktionierte ist einer mehrmonatigen arbeitsbedingten Abstinenz zu verdanken. Denn die Tagesbestzeit fuhr er mit einem beeindruckend laufenden SLS.
Fast schon kritisch muss man die Frage stellen, wie lange der Name Programm bleiben kann? Denn immerhin war es nur Olli, der die 600er Marke knacken konnte. Waren dagegen in den letzten Jahren bis zum Platz 13 (Vorjahr) und Platz 5 (2016)die 600 Runden geschafft worden.
Rechnerisch ist die Grundrechnung simpel. Pro 8 Minuten müssen in Ardorf 50 Runden geschafft werden. Bedeutet, dass pro Runde ca. 9,5er Zeiten ausreichen würden, wenn denn keine Fehler passieren….
Auf jeden Fall hat der gesamte Tag soviel Freude bereitet, dass schon bei Abreise eine Zusage für das nächste Jahr zu vernehmen war. Selbst ein Tim Haupt, der an seinem wunderschönen FohlenRacing Z4 den typischen Heckdifusor-Schaden erlitt und damit am Streckenrand abstellte, hat seinen erneute Besuch angekündigt.
Als Besonderheit des Tages – und damit sicherlich Diskussionspunkt – ist die vom Veranstalter festgelegte Pokalvergabe. Zwar ist die Vergabe an die ersten drei absolut üblich. Doch warum nicht auch mal mit Regeln brechen und neues Denken anregen? Wenn dann ein weit angereister Helmut auf 15. Platz einen motivierenden Pokal erhält, sieht es der Schreiberling als gute Geste. Denn bei allen steht der Spaß am Hobby an erster Stelle. Und natürlich bestimmt das Können den Podestplatz. Aber doch gibt es immer wieder unbeeinflussbare Größen die sich am Renntag auswirken und einen eigentlich sicher geglaubten Sieg verhageln. Ist es eine schlechtere Veranstaltung, wenn Pokale an den 1., 5. Und 15. gehen? Mühe gibt sich garantiert jeder! Und da es sich um ein Hobby handelt, dass in den Gesamt-Kontext Familie und Beruf unter zu bringen ist, bleibt unterschiedlich viel Zeit dafür. –Wieviel? –Weiss jeder am besten selbst.
Und ob man auf Platz 1 ein schon fast als langweilig einzustufendes Rennen „abspult“, oder um Platz 7 fahrend das Herz und die Nerven“bis in den Orbit“ strapaziert werden, weil rundenlange Duelle die Welt um einen herum vergessen lassen… Was ist dann schöner?
In diesem Sinne prost

Keep racing
Euer Deichkurier

P.S.: Ergebnisse findest du unter www.src-ostfriesland.de



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