6h GT Rennen: Der Wochenend-Bericht


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Geschrieben von Deichkurier am 04. September 2018 20:16:20:

Vorab: Es ist passiert…
Was genau, lest ihr im nun folgenden Bericht zur 6. Auflage des Langestreckenklassikers am Ostfrieslandring in Ardorf.
Nach nunmehr einjähriger Vorbereitung öffnete der SRC Ostfriesland seine Pforten für die Langstreckenfans. Mit großer Spannung fieberte man dem Event entgegen. Zwei Hauptfragen dominierten dabei die Szene. Wird dem neu aufgestellten Team Ostfriesland der doppelte Triple gelingen und was macht der Grip?
Um dieses herauszufinden, standen an beiden Tagen 21 fahrhungrige Racer –verteilt auf 7 im Vorbericht vorgestellte Teams - an den Handreglern, um überwiegend Corvetten aus zwei Jahrgängen und einem nagelneuen AMG GT gegeneinander starten zu lassen.
Gemeinsam gelang es auf jeden Fall am Freitag das Gripniveau so anzuheben, dass selbst kritische Stimmen sich zu einem „na ja“ hinreissen lassen konnten. Wenngleich keine wirklich euphorische Stimmung ob der Bahnverhältnisse aufkommen wollte. So beschloss man den Trainingsfreitag gegen 01.00 Uhr, stellte die Rennboliden samt Poolmotoren im Parc Fermé ab und verabschiedete sich in die Nacht.
Nach Bahneröffnung war man beruhigt, dass sich die Grip-Verhältnisse über Nacht nicht wieder verschlechtert haben. Man stand schließlich vor der fatalen Entscheidung, die Heizung anzumachen und den Grip zu erhalten oder die Heizung auszulassen und morgens wieder bei (gefühlt) „Null“ anzufangen. Somit war der Renntag eine konditionelle Herausforderung: Die abgedunkelten Scheiben, die zudem nicht zu öffnen waren, mindestens 22 atmende Lungen und Körper, die die Luft verbrauchten, und das bei einer Fahrzeit von jeweils 30 Minuten am Stück – über 6 Stunden verteilt. –Der geübte Sloter kann sich ungefähr ausmalen, welche „männermäßigen“ Verhältnisse vorherrschten… Am dieser Stelle ein Dankeschön an Melli, die so geduldig das Geschehen verfolgt!
Den Zeitplan gut durchdacht und einhaltend hat der SRC Wagenabnahme (Jens), Bilder (Joachim) und BOS-Pokal-Übergabe (Holger HP) straff über die Bühne gebracht. Hervorzuheben hierbei war vor allem das erforderliche Stechen zum Best-of-Show-Boliden. Kopf an Kopf lagen nach dem ersten Durchgang der Battlefield AMG GT vom Team Phoenix und die Corvette vom Team Tempel Lords. Holger HP warf in dem Zusammenhang den berechtigten Einwand ein, dass alle Modelle BOS-Gewinner seien. Umso fairer bleibt der Modus der gemeinsamen BOS-Auswahl. Am Ende konnte er dann den Pokal an die Hannoveraner Truppe – verstärkt um Kasu- der Tempel Lords - mit einem Stäbchen Vorsprung -überreichen.
Die Quali wurde im Minuten-Modus auf der schwarzen Bahn 3 gefahren. Eingedenk der bis dahin nicht zu allerschnellsten Trainingszeiten mit 8,6er Zeiten, waren die 8,514 vom NWS-Team (Rüdi) als Quali-Siegzeit eine Überraschung. Nur noch Team Ostfriesland konnte eine hohe 8,5 ins MDF zaubern.
Somit ergab sich eine Startaufstellung, die der Quali-Sieger bestimmen konnte. Durch das gewonnene Vertrauen und Feeling auf blauer Spur, entschied man sich auch zu dieser. Mit der Folge, dass die Quali- und auch späteren Renn-Verlierer H2S1 entgegen der erwarteten Reihenfolge doch im ersten Turn mit antreten konnten. Fast Steve Racing hatte 30 Minuten mehr Zeit, aktuelle und geplante Projekten (und vieles anderes) zu besprechen.
Die Ergebnisse:
Qualifikation:
1. NWS Team: 8,514 Sekunden
2. Team Ostfriesland: 8,596 Sekunden
3. Tempel Lords: 8,738 Sekunden
4. Tempel Racer: 8,786 Sekunden
5. Phoenix Racing: 8,791 Sekunden
6. Fast Steve Racing: 8,829 Sekunden
7. H2S1: 8,924 Sekunden
Rennen:
siehe SRC Ostfriesland
Zusammenfassung der Fakten:
-Spur des Tages war die blaue Spur, weil fast alle Teams während des Rennens ihre Bestzeit darauf fuhren. Im Rennen gelang dem NWS Team während des Nachtturns eine 8,584 Sekunden.
-Rote Laterne wurde an das Team H2S1 vergeben, die auf ihrer langsamsten (der roten) Spur eine 9,486 erzielten
-Mit einer Rennleistung von insgesamt 16.257 Runden kamen weitere 2709 Runden pro Spur an Grip auf dem Ostfrieslandring dazu…
-Die Tempel Racer überzeugten auf ganzer Linie mit größter Konstanz und den meisten Rennrunden.
Wer als Bestwert 204 Runden fährt, dabei im Schnitt 8,868 Sekunden während des Tagturns und 8,763 Sekunden während des Nachtturns fährt, dabei eine Spreizung zwischen bester und schlechtester Zeit über alle 6 Spuren mit 0,260 Sekunden(Tag) und 0,126 Sekunden(Nacht) hat, muss nun endlich im 6. Anlauf das Team Ostfriesland schlagen. Und das nicht mit 2 Runden, sondern 31,55 Runden.
-Allerdings ist in Sachen (zeitlicher) Aufspreizung das Team Ostfriesland ebenfalls zu erwähnen. 0,159 Sekunden Differenz herrschten im Tagturn zwischen schnellster (blau) und langsamster (rot) Spur! Zur Nacht spreizte sich die Zeit über Nacht ebenfalls nur über 0,215 Sekunden auf. Dabei erzielten die drei J-Ostfriesen (Jens, Joachim und Honorarfahrer Jörg) Durchschnittszeiten von 8,917 Sekunden am Tag und 8,865 Sekunden in der Nacht. Unmittelbar zur Startphase wiederholte sich ein wenig das GT Rennen aus Hannover, weil Joachim völlig fassungslos feststellen musste, dass das gewählte Setup nicht passte und binnen der ersten Runden Änderungen vorgenommen werden mussten. Also war Joachims ganzes Können gefragt, nachdem ihm Jens das Auto wieder in die rote Spur stellte. Jörg zeigte nach 2-jähriger Pause beeindruckendes Können am Regler. Das Jens gut ist, sei der Vollständigkeit hier natürlich noch kurz erwähnt!
-Die NWSler schafften die Tagesbestzeit mit 8,514 in der Quali. Im weiteren Rennen ergab sich eine Durchschnittszeit am Tag von 8,811 Sekunden und 8,773 Sekunden in der Nacht. Im Gegensatz zu den anderen Teams erzielten sie ihre Bestzeit auf Spur 4 (weiss/Tag: 8,639 Sekunden) und Spur 3 (schwarz/Nacht: 8,584 Sekunden). Sie beeindruckten mit Abstimmungskenntnissen, wovon sicherlich nicht nur im Team H2S1 nahezu Ratlosigkeit entstand. Die Rede war von Motortemperaturen , Ansprechverhalten, Übersetzungen, die in Einer-Schritten ausprobiert wurden….
-Die Tempel Lords schafften in der Quali Platz 3 mit 8,738 Sekunden. In einem weitestgehend störungsfreien Rennen zeigte ihre BOS-Corvette Durchschnittszeiten am Tag mit 8,954 Sekunden und in der Nacht mit 8,883 Sekunden. –Erzielten die schnellste Runde (8,784 Sekunden) auf blauer und die meisten Runden auf weisser Spur am Tag, die für den Nachtturn dann auch für die meisten Runden und schnellste Zeit (8,726 Sekunden )gut war.
- Mit durchschnittlichen 8,911 Sekunden und 8,803 Sekunden lieferten die 3 sympathischen Jungs von Fast Steve Racing bei Tag und Nacht solide Zeiten ab, die eine Quali-Zeit von 8,829 Sekunden bereits vermuten liessen. Auch sie fuhren ihre Tages-Bestzeit in der Nacht auf blauer Spur mit 8,689 Sekunden.
-Der frisch aufgebaute AMG GT in extrem auffälliger und schöner Lackierung wollte an diesem Tag irgendwie noch nicht richtig laufen. Alle Trainingszuversicht pulverisierte sich zunehmend von Rennrunde zur Rennrunde. Da half auch alle Professionalität von einem Sieg-gewohnten Merten an der Seite von Papa Brand und Olli einfach „nix“. Mit durchschnittlichen 9,058 Sekunden und 9,037 Sekunden bei Tag und Nacht war man schlichtweg zu weit von der Spitze weg und versuchte letztlich wenigstens die rote Laterne bei H2S1 an diesem Tag zu belassen. Immerhin konnten Bestzeiten von 8,896 Sekunden und 8,884 auf blauer Spur im Hellen, wie im Dunkeln erreicht werden.
-Das ein komplett neu zusammen gefundenes Team H2S1 den Siegerbonus des Vorjahressieger-Fahrzeuges nicht umzusetzen vermochte, war durchaus zu erwarten. Und für die drei kein Problem. Wertvolle Erfahrungen wurden in jedem Fall gesammelt. Und optisch waren sie mit eigens für das Rennen produzierten Shirts sehr schick gekleidet. Man sieht an 8,8er Zeiten auf blauer und schwarzer Spur im Nachtturn, dass Können und Performance bei allen 3 auf jeden Fall da waren.
Die abschliessende Bodenfreiheits-Kontrolle war Mängel-frei verlaufen und somit konnte eine schnelle Rückgabe der Motoren in den Pool erfolgen. Diesen ist sozusagen ein Lob auszusprechen, da insgesamt keine nennenswerten Leistungs-Ausrutscher festzustellen waren. –Die Hannoveraner wissen von solchen Streuungen ein Lied zu singen. Ausserdem ist lobenswert zu erwähnen, dass neben den üblichen Renn-Unfällen Fairness vorherrschte und keinerlei Licht-Defekte zu beklagen waren. Die Langstrecke erforderte allerdings Reifen und Schleifer – pro Team in unterschiedlichsten Ausmaßen.
Mit einer zweigeteilten Siegerehrung konnte dann das Rennwochenende sogar noch relativ pünktlich beendet werden, Pokale und Plaketten wurden durch Joachim und Holger an die Racer ausgeteilt.
Ein stimmungsvolles Rennwochenende liegt nun wieder hinter Club und Fahrern. Es gilt sich bei allen ganz herzlich für Anfahrt, Beteiligung und Einsatz sehr herzlich zu bedanken! In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, viele neue und spannende Modell-Projekte - und das nicht erst in einem Jahr zum GT-Event in Ardorf- heisst es:

Keep Racing
Euer Deichkurier



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