Rennbericht DSC Süd in Dottikon


Slot/Scaleracing Forum


Geschrieben von DSC-Süd Berichterstatter am 22. März 2015 16:44:33:

Meisterschaftsentscheidung vertagt

Als hervorragende Gastgeber erwiesen sich unsere Schweizer Freunde beim vierten DSC Süd Lauf in Dottikon. Um den für die aus Deutschland angereisten Gäste so ungünstigen Wechselkurs etwas zu entschärfen sponsorte Kurt Rölli Freitags die Getränke der deutschen Gäste, Patric Herrmann setzte noch eins drauf und lud alle Wechselkursgeschädigten Samstags zum Mittagessen ein! …und dieses war wieder super lecker. Dank an die Küchenfeen und das Thekenteam.
An der Strecke war`s dann allerdings vorbei mit den Gastgeschenken. So schien es wenigstens. Die vier Dottikoner DSC Stammfahrer wurden durch 5 bärenstarke, mit Top Material ausgestatten, Heimascaris verstärkt. Kurt muss die letzten Wochen aus seiner Werkstatt nur noch sporadisch ans Tageslicht gekommen sein. Man fühlte sich schon an die schlimmste DTM Zeiten erinnert, als nur zwei Marken beteiligt waren und der auf die Meisterschaft angesetzte Fahrer dann eben mal schnell von Platz 8 auf 2 von den Markenkollegen durchgewunken wurde. Ganz so schlimm wurde es dann jedoch nicht. Den erstens hielten die „Jungen“ Schweizer vollkommen respektlos gar nichts von Stallorder sondern geigten munter vorne weg und zumindest Michi Wilke konnte sich auch selbst ganz gut wehren. Patric und Thomas mögen mir verzeihen, aber slottechnisch zähl ich Euch auf Grund Euerer Clubzugehörigkeit zu den Schweizern.

Das Quali für die Klasse 1 lief noch ganz nach Schweizer Plan. Kurt Rölli führte die rein schweizerische Startgruppe 1 mit einer 7,194 an. Ein Zehntel hinter Kurt drängten sich dann fünf weitere Dottikoner innerhalb von nur 4 Hundertstel. Der jüngste Fahrer des Feldes Andreas Mühlmann als bester deutscher auf Rang 7! Michi Wilke, Herbert Mehner und Peter Berg komplettierten die zweite Startgruppe. Titelverteidiger Martin Habermann nur auf Startplatz 16!
Martin, dem auf dem Weg zur Abnahme das Chassies seines Porsche 904 aus der Hand auf den Boden viel und er daraufhin entnervt das Qualy total versiebt hatte schien die dritte Startgruppe sicher zu gewinnen. Doch auf den letzten beiden Spuren bremste sein Porsche immer wieder, wie von Geisterhand gesteuert ab um dann wieder Fahrt aufzunehmen. So wurde er noch vom Dottikoner Präsidenten –Yves Rittener überholt. Nach dem Rennen stellte sich ein kapitaler Motorschaden als Grund heraus. Auf dem Prüfstand blockierter der Motor dann vollkommen. Wohl ein Folgeschaden des Absturzes vor der Abnahme.
In der zweiten Gruppe wehrte sich der sensationell fahrende Andreas Mühlmann lange gegen Michi Wilke und Bruno Lüthi. Die Drei lieferten sich über viele Spuren ein tolles Kopf an Kopf Rennen. Auch Herbert Mehner mischte kräftig mit. Peter Berg musste trotz „Rölli Leihwagen“ abreissen lassen. Gegen Ende des Rennens setzte sich dann Michi Wilke mit seiner ganzen Erfahrung durch. Seine Mitstreiter gingen sein Tempo zwar mit, doch Michi machte einfach weniger Fehler. Mit Endrang 5 konnte er als Einziger in die Schweizer Phalanx eindringen. Martin als zweitbester Deutscher auf Endrang 9. Andreas und Herbert folgten auf 10 und 11. Auf Platz 12 folgt Ralf Braun. Ralf mühte sich im Training vergeblich seinem wunderschönen Porsche 914/6 Manieren beizubringen. Diese starke Fahrt, mit seinem ebenso schön aufgebauten Porsche 904, war da genau der richtige Frustabbau. Pepe Schnack leistete im Training ebenfalls intensive Abstimmarbeit an seinem Chevron B8. Rang 13, einen Rang vor Peter Berg war der Lohn dafür.
Doch zurück zur rein schweizerischen Startgruppe 1. Hier setzte sich erstmal Patrick Studer, oftmaliger DSC Süd Meister, der leider nicht mehr die komplette Meisterschaft fährt, in Führung. Patric Herrmann und Thomas Umbach hefteten sich an seine Fersen. Kurt Rölli konnte auf Spur Rot das Tempo nicht ganz mitgehen und legte zudem seinen Jaguar in der Zielkurve zweimal ab. So hatte er nach der ersten Spur schon eine Runde Rückstand. In Folge tobte an der Spitze ein munterer Kampf zwischen Patrick und Patric, Thomas immer in Schlagdistanz. Kurt konnte überraschender Weise auch auf den schnelleren Spuren das Tempo nicht mitgehen. Markus Wurzer konnte in den Kampf an der Spitze auch nicht eingreifen. Je länger das Rennen dauerte zeigte sich, dass Patric Herrmann nicht zu biegen sein wird. Ohne Fehler, konstant schnell fuhr er seinen zweiten DSC Laufsieg nach Hause. Dahinter fuhr Thomas Umbach das Rennen seines Lebens. Er kämpfte Patrick Studer nieder und sicherte sich sensationell Rang zwei. Am Ende war dann doch noch ein bisschen DTM Luft zu spüren, Kurt 0,01 Teilstriche vor Patrick auf Rang 3!
Markus Wurzer vor Yves Rittner auf 6, Bruno Lüthi auf 8, Martin Widmer auf 15 und Andrè Wälti auf 16 die Platzierungen der weiteren Schweizer. Dahinter reihten sich von 17 bis 22 Donald Tucholsky, Udo Steinbrenner, Dieter Mühlmann, Stephan Heldele, Andreas Schweikhardt und Christian Arold ein.

Die Spannung vor dem Klasse 2 Rennen war groß. Würden die „jungen Wilden“ wieder groß Aufzeigen, schlägt Kurt zurück? Welche Rolle spielt Patrick Studer? Michi Wilke ließ kurz vor Trainingsende auch mit immer besser werdenden Zeiten aufhorchen. Sein unermüdlicher Einsatz zeigte Früchte. Die ganze vergangene Saison hatte er nicht so viel an der Reifenschleifmaschine gesessen wie dieses Wochenende. Der große Favorit auf den Laufsieg war jedoch Martin Habermann. Scheinbar mühelos schüttelte er im Training die 7,1er Zeiten, egal auf welcher Spur auch immer, aus dem Ärmel. Auch die „unsterblich machende“ 7,0 wurde gesichtet.
Als Martin mit der zweiten Startgruppe ins Rennen ging, hatte Schweiky schon seine starke Vorstellung von Schwieberdingen mit einer +7 Fahrt auf Endrang 14 bestätigt, Pepe und Ralf sich mit technischen Gebrechen in die hinteren Regionen verabschiedet und Peter Berg eine starke Marke mit 200,75 Runden gesetzt. Gespannt beobachtete die komplette erste Startgruppe die Fahrt von Martin. Welche Marke würde er vorlegen. Doch es war nicht der Tag von Martin. Die Zeiten zwar schnell aber nicht überragend und zwei Abflüge auf der ersten Spur, die Nerven der Startgruppe 1 glätteten sich. In Folge zeigte die Tendenz klar auf, „den Peter packt er sicher“, doch auf der letzten Spur nach einem Missverständnis beim Überrunden nochmals eine Runde liegen lassen, fiel die gesetzte Marke mit 201,70 Runden, im Verhältnis zu den Trainingszeiten, doch sehr dezent aus. Markus Wurzer hätte sich mit 201,35 Runden sogar noch fast vor Martin gesetzt. Yves Rittener und Bruno Lüthi konnten mit den Rängen 12 und 13 die Topplatzierungen aus dem ersten Rennen nicht ganz wiederholen. Der Fünfte dieser Gruppe, Andreas Mühlmann, hatte in der Klasse 2 nicht das Topmaterial wie in der Klasse 1 zur Verfügung, so reichte es für Andreas nur zu Rang 15. Wie man hört, ist sein Papa Dieter aber schon eifrig am „machen“, so dass auch in der Klasse 2 bald mal so richtig Gas gegeben werden kann.
Gleich nach dem Start der ersten Startgruppe war lautes „Oh jeh“ von Patric Herrmann zu hören. Ein Blick auf die Zeiten hatte ihm verraten, dass es ein schweres Rennen für ihn wird. Patrick Studer stürmte wie beim ersten Rennen zu Beginn in Führung, konnte dabei aber Michi Wilke und Kurt Rölli nicht entscheidend abschütteln. Thomas Umbach hatte schon im Vorfeld wenig Hoffnung auf eine Topplatzierung in der Klasse 2 gezeigt. Die Führung wechselte zwischen Patrick, Kurt und Michi ständig hin und her. Am Ende eines Durchgangs lagen sogar alle drei gleich auf. Als Michi auf die schwierige Rot musste und der direkt neben ihm liegende Kurt die schnelle Blau zugewiesen bekam sah es nach einer Vorentscheidung zu Gunsten von Kurt aus. Doch wie meistens, konnte Michi auch diesmal mit fortdauernder Renndauer noch entscheidend zu legen. Er setzte sich auf der vermeindlich langsameren Spur stetig von Kurt und Patrick ab. Eine Sensation lag in der Luft. Patric und Thomas konnten nicht das Tempo der Spitze mit gehen. Und Michi kontrollierte Kurt. Er verwaltete das Rennen in Folge sicher und fuhr einen überzeugenden Laufsieg vor Kurt nach Hause. Patrick Studer konnte noch knapp vor Martin den dritten Platz in Ziel retten. Patric Herrmann musste sich trotz erneut fehlerloser Fahrt hinter Markus Wurzer auf Rang 6 einreihen. Thomas musste auch noch Peter Berg den Vortritt lassen und belegte Rang 8. Nach seinem 11. Platz im stark umkämpften Klasse 1 Rennen konnte Herbert Mehner mit dem 9. Rang im Klasse 2 Rennen einen hervorragenden 8. Tagesrang mit nach Nürnberg nehmen. Die Wachablösung bei der Slotconnection scheint endgültig vollzogen.
Kurt holte sich den Tagessieg mit einem halben Punkt Vorsprung vor Michi der wiederum einen halben Punkt mehr als Patric auf dem Konto verbuchen konnte. Die Meisterschaft bleibt somit spannend. Erster Matchball vergeben. Nach Abzug des vermeintlichen Streichers führt Kurt mit 395 Punkten vor Michi mit 390,5 Punkten. Patric`s Chancen sind mit 385 Punkten auch noch intakt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es einen neuen Meister geben. Eine Titelverteidigung von Martin` ist nur noch rechnerisch möglich.
8 Fahrer können sich direkt für die DM in Martinsthal qualifizieren. Die Top 4 dürften sicher qualifiziert sein. Von Rang 5 bis Rang 11 ist die Tabelle extrem Eng.
Mit Thomas Umbach 350 Punkte, Holger Burth 349, Peter Berg 348,Markus Wurzer 347,5, Sebastian Höbelt 346,5, Gerry Höbelt 340 und Herbert Mehner 332 Punkte balgen sich gleich sieben Fahrer um die verbleibenden 4 Plätze.
Ein äußerst spannendes Finale Mitte Mai in Wendelstein ist garantiert.
Nach dem erlebten Wechselbad der Gefühle hellte sich auch die Miene von Ralf Braun wieder auf. Überlegen wurde sein wunderschön aufgebauter Lola T 280 zum „Best of Show“ gewählt.
Photos vom Renntag findet Ihr hier:
https://plus.google.com/photos/111231981027084307648/albums/6128965717973828097
Lasst es Euch gut gehen
Euer Südberichterstatter



Antworten: