DTM 2002/03 - 1.Lauf in Schwerte


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Geschrieben von schleichender Schreiberling am 21. September 2002 23:30:34:

Hi Folks,

der erste Lauf zur DTM Serie, ausgerichtet von Bernd Michels, fand heute auf der nigel-nagel-neuen Bahn in den ebenfalls neuen Räumlichkeiten der Carrera Freunde Schwerte statt.


Schwerte in neuem Glanz
Sie haben in den letzten Wochen gebaut wie die Weltmeister . . . und es hat sich wirklich gelohnt. Sowohl die neuen Räumlichkeiten als auch die modifizierte Streckenführung erhielten unisono großes Lob.
Der Kernbereich mit Bahn, Zeitnahme und den ersten Schrauberplätzen ist weitgehend fertig gestellt und macht einen hellen und großzügigen Eindruck. Die „Bar“ sowie die VIP Lounge harren noch der Fertigstellung. Anlässlich des Gruppe 2, 4 und 5 Laufes in Schwerte wird vom Baufortschritt zu berichten sein.

Die Streckenführung der neuen Bahn umfasst nun auch die berühmte Carrera Kurve 4, welche allerdings einen recht unebenen Eindruck hinterließ, was aber sicherlich nicht auf die Schwerter Bahnbaukünste zurück zu führen ist !! Die Streckenlänge ist auf rund 30,5m angewachsen und kommt ganz ohne das carrerabahn-typische „Zippel-Zappel“ (gegenläufig installierte 30° Kurven) aus. Auch die komplett neu installierte Technik funktionierte problemlos.
Da Training vorher nicht möglich war, herrschten für alle Starter nahezu identische Rahmenbedingungen - wenn man großzügig darüber hinweg sieht, dass von einigen Startern das kostenlose Freitagstraining dankend wahrgenommen wurde.


Wo war eigentlich . . .
Die DTM Serie wird in dieser Saison auf 5 Carrera-Bahnen in NRW ausgetragen. Eigentlich wäre zu erwarten, dass sich aus den 5 dazugehörigen Clubs zumindest der ein oder andere Fahrer an der Serie beteiligt. Aber weit gefehlt, wie man nachfolgend liest !!!

. . . Duisburg ???
Kein aktiver Fahrer vertreten. Tepfi (als Besucher zugegen) meinte, dass dort noch ein wenig die fahrerische Basis fehle, um gleich ein Team nach Schwerte zu entsenden. Der Schleichende meint, dass die Meister ohne Übung auch in Duisburg nicht vom Himmel fallen ;-))

. . . Köln ???
Der SRC Köln war mit 5 Fahrern vertreten und stellte das größte Fahrerkontingent am heutigen Tage. Lediglich Stefan P. wurde schmerzlich vermisst !

. . . Schwerte ???
Dass den Slottern der Carrera Freunde Schwerte keine Zeit für die Vorbereitung von DTM Slotcars blieb, ist mehr als verständlich. So ging lediglich Siggi Jung mit eigenen Autos an den Start und Ingolf Weber setzte 2 Leihautos von Bernd Michels ein. Dennoch waren fast alle Schwerter Jungs zugegen und sorgten für eine reibungslose Organisation und ein umfassendes Catering. Nicht gesichtet wurde lediglich der schlanke Hans, dessen breiter Schatten eigentlich kaum zu übersehen gewesen wäre ;-))

. . . Solingen ???
Kein aktiver Fahrer vertreten. Das ist schwach !!

. . . Wuppertal ???
Immer hin 4 Fahrer aus dem Slotcar Heaven fanden den Weg nach Schwerte. Verglichen mit der Vorjahresbeteiligung ist dies dennoch ein eher mageres Ergebnis. Allerdings standen für den fünften Wuppertaler Uwe Drevermann am letzten Wochenende die 24h von K-L und heute die reibungslose Abwicklung des Concours’ im Vordergrund, sodass er entschuldigt ist ;-))

. . . dafür . . .
. . . waren viele Besucher anwesend, welche die neuen Räume sowie die Bahn in Augenschein nehmen wollten. Fast die ganze Nachbarschaft von ScaRaDo schaute herein und selbst Frank van Eyck, der gerade erst die 24h von K-L so erfolgreich durchgeführt hatte, ließ sich die Rennpremiere nicht entgehen.


Concours - Alles im Lot auf dem Riverboot !?
Uwe Drevermann hatte die Concours Wertung generalstabsmäßig vorbereitet und erschien mit einem Stapel Formulare, welcher jedem Finanzbeamten im gehobenen Dienst zur Ehre gereicht hätte. Bedingt durch diese gute Vorbereitung ging Uwe sorgfältig und ausführlich ans Werk und kam nach klassenweiser Gegenüberstellung zu äußerst fairen Beurteilungen. Sein Fazit „es hat sich niemand beschwert !!“ klang ein wenig nach Stoßseufzer und drückte höchste Zufriedenheit aus. Das war in der letzten Saison eigentlich nie so und kann dementsprechend nicht hoch genug bewertet werden. Schön wäre es aber, wenn wir UweD demnächst auch wieder am DTM-Regler begrüßen dürften ;-))
Da die Bewertungskriterien weit im Vorfeld veröffentlicht wurden, hatte eigentlich jeder Teilnehmer die Chance, die maximal erzielbaren 30 Punkte zu holen. Leider hatten wohl nicht alle Teilnehmer das Reglement sorgfältig studiert, was zu einem doch recht uneinheitlichen Bild zwischen 9 und 28 Punkten führte. Zumindest Nullwertungen in den einzelnen Rubriken (nicht vorhanden) sind eigentlich unnötig.
Relativierend muss gesagt werden, dass das Niveau in beiden Klassen gegenüber dem Vorjahr deutlich höher war. Insbesondere die Erscheinungsvielfalt sowie die äußere Verarbeitung und Detaillierung ist signifikant besser geworden.

Leider schnitt die kleine Klasse in der Bewertung deutlich schlechter ab, als die Große (23 Punkte für den Besten gegenüber 28). Nur insgesamt 6 Fahrzeuge lagen in der kleinen Klasse oberhalb 20 Punkten. Das Siegerfahrzeug war der BMW 635 CSi von Jan Schaffland, gefolgt von 5 Slotcars mit der Punktzahl 21 (Eigentümer Bolz, Bolz, Rosslan, Stephan und Wondel).

In der großen Klasse waren dann immerhin 12 der 18 Starter über 20 Punkten angesiedelt, was wohl auf die bessere rennmäßige Ausstattung der vielfach verwendeten Tamiya Bausätze zurück zu führen ist. Der Sieg in der Concours Wertung ging - übrigens in allen Rubriken identisch bewertet - gemeinsam an Jan Schaffland (Mercedes CLK „Eschmann Stahl“) und Jörg Stephan (Opel Astra V8 „Jägermeister“). Mit nur einem Punkt Abstand folgten die Calibras von SteBolz (ProMarkt) und Marcel Wondel (93er Werksauto). Auf Rang fünf platzierte sich WeBolz mit der Mercedes C-Klasse im „Daim“-Design.

Jetzt kommt Meinung : Von den hohen Maßstäben, wie sie in der NDSC, NDTSW und der Le Mans Challenge anzutreffen sind, ist die DTM noch ein ganzes Stück entfernt. Insbesondere bei der Innenraumgestaltung dominieren die „flachen“ Lexan Einsätze, da das Punkteraster bei einer Detaillierung des Innenraums kaum Vorteile gewährt, welche die 10 bis 20g Mehrgewicht kompensieren würden. Das ist so gewollt und an sich nicht verwerflich ;-))
Aber vielleicht steht am Ende der Saison ja das Fazit, den Anteil der Concours Wertung vorsichtig zu erhöhen und somit etwas mehr Spielraum für eine angemessen Gestaltung des Innenlebens zu schaffen . . . quien sabe ?


Qualifikation -Bitte Abstand halten !!!
Die Qualifikation hat doch immer wieder hohen Unterhaltungswert . . . so auch heute. Zum einen fertigte der Schleichende Fotos von fast jedem Fahrzeug an und hielt die ehrgeizigen Slotter so immer wieder vom Einzelzeitfahren an. Zum anderen hatten wieder etliche Jungs Probleme mit den Nerven, der Technik oder (und das ist neu) mit dem Zählen bis 2. Dass nicht alle Slotracer den Zahlenraum oberhalb 5 fehlerfrei beherrschen ist altbekannt (deshalb haben Slotcars ja auch nur 4 Räder) . . . dass aber jetzt die Zahl 2 bereits zu erheblichen Schwierigkeiten führt . . .

Folgen wir den Ergebnissen des Qualifying, war das Rennen um den Tagessieg im Wesentlichen gelaufen. Stephan Bolz platzierte sowohl den 635 CSi als auch den Calibra mit jeweils rund 0,125 Sekunden vor dem Jaguar XJS und dem Calibra von Uwe Zingel. In der kleinen Klasse betrug der Abstand zum Dritten (Marcel Wondel) dann über eine Viertel Sekunde und in der großen Klasse immerhin weitere 0,125 Sekunden (Werner Bolz). Das sind Welten !! Dahinter ging es in beiden Klassen recht eng zu, sodass zumindest die Kämpfe um Rang Drei ff. recht spannend zu werden versprachen !!
Nachdem so eine recht abwechslungsreiche Startaufstellung gebildet war, wollten sich alle dem Wesentlichen des heutigen Tages widmen, den Rennen.


Klasse 1 (bis einschließlich Vorbildbaujahr 1991) - „3 Matchbälle vergeigt !!“
Am Start waren 17 Fahrzeuge der alten DTM bis 1991. Mehr Fahrzeuge waren in der vergangenen Saison nie zusehen !! Fast die Hälfte des Starterfeldes waren BMW 635 CSi (8 Stück). U.a. waren auch die neuesten Decal Kreationen von DMC zu bewundern. drei BWM M3 und zwei Ford Sierra RS500 waren eingesetzt. Danach ging’s dann zu Einzelstücken über: ein BWM 325i sowie ein Ford Mustang erlebten ihre Premiere in der DTM und je ein Jaguar XLS und ein Mercedes 190 waren zu sehen.
Die Klasse 1 wurde in 6 * 4 Minuten ausgefahren. Die erste Startgruppe bildeten die 6 Schnellsten des Qualifyings und ausnahmsweise durften die 5 Langsamsten das letzte Rennen ausfahren.
Auffallend waren in der kleinen Klasse die Defizite bei der Vorbereitung der Slotcars . . . eine relativ hohe Ausfallrate bzw. viele kleinere Problemchen waren zu verzeichnen. So musste Siggi Jung den einzigen 190er im Feld bereits nach 19 Runden abstellen . . . da war die Vorbereitungszeit doch zu kurz gewesen. Aber auch Helmuth Warda, Kai Schaffranek und Jörg Stephan wurden von technischen Problemen eingebremst.
An der Spitze verlief das Rennen wie erwartet. SteBolz und UweZ fuhren ihr eigenes Rennen und distanzierten den Dritten, WeBolz um mehr als 5 Runden. SteBolz konnte den Abstand aus dem Qualifying jedoch im Rennen nicht so recht umsetzen. Nach den ersten zwei Heats lag UweZ knapp vorn. Bis zum sechsten Heat konnte SteBolz schließlich den Rückstand in einen Vorsprung von einer knappen Runde auf den Jaguar umwandeln. Der Abstand zwischen den beiden Streithähnen betrug aber zu keiner Zeit mehr als eine Runde. Dann brachte SteBolz das Kunststück fertig binnen weniger Runden dreimal abzufliegen . . . was ihm letztlich den zweiten Rang mit ca. 1/3 Runde Rückstand auf UweZ einbrachte. Was da passiert ist, konnte niemand der Anwesenden so recht fassen . . . am Wenigsten wohl Stepahn !
Dahinter fuhr WeBolz ein Rennen im luftleeren Raum (wie oft habe ich das eigentlich schon über Dich geschrieben, Werner ??). Auch nach hinten waren am Ende lockere 3 Runden „Luft“ für den BMW M3. Es folgten Hans Quadt, der somit den Titel „bester Kölner“ einfuhr, dicht gefolgt von Nezih Durukanli, der sicherlich mehr als die entscheidende 1/3 Runde auf Hans einbüßte, als ihn langsamere Fahrer in der schwächsten Startgruppe verschiedentlich rauskickten ;-((
Fazit : Es scheint nicht DAS Auto für die Klasse 1 zu geben. Auf dem treppchen standen Jaguar XJS, BMW 635 CSi und BMW M3.


Klasse 2 (ab Vorbildbaujahr 1992) - „Calibra, Calibra über Alles !!“
Im Vergleich zur letzten Saison war die Anzahl der Starter beim Auftaktrennen doch sehr niedrig . . . lediglich 18 Fahrzeuge fanden den Weg in die Startaufstellung . . . da fehlte locker ein halbes Dutzend ! Wie üblich stellten die Opel Calibra mit 8 Fahrzeugen das Gros. Dazu gesellten sich 4 C-Klasse Mercedes und 2 Alfa aus der DTM/ITR bis 1996. Die neue DTM (2000/2001) war lediglich durch 3 CLK sowie einen Astra vertreten.
Und weil’s so schön war, durften die „Großen“ denn auch gleich 6 * 5 Minuten fahren. Auch in dieser Klasse bildeten diesmal die Schnellsten des Qualifyings die erste Startgruppe.
Das Duell SteBolz vs. UweZ setzte sich auch in der großen Klasse nahtlos fort . . . auch wenn ihre überlegener Abstand zum Dritten dieses Mal „nur“ gute 3 Runden betrug. Uwe ließ mit dem Calibra nichts anbrennen und setzte sich von Anfang an in Führung. Stephan arbeitet sich verschiedentlich auf wenige Zentimeter heran und musste die 110% dann jeweils mit einem Abflug bezahlen . . . da war einfach nichts zu machen heute !
Dritter wurde überraschend Thomas Nötzel vom SRC Köln, welcher Bernd Michels mit gut einer Runde auf Rang vier verweisen konnte. Werner Bolz lief auf Rang 5 ein und haderte mit dem Grip der C-Klasse . . . vor allem aber mit den Streckenposten, deren Schläfrigkeit ihn wertvolle Runden gekostet hatte.
Fazit : Die Calibras geben eindeutig den Ton an ! 5 Calibras waren unter den ersten 6 Platzierten zu finden. Die neuen DTM Autos waren hingegen nicht unter den Top 10 zu finden.


Dies und Das . . .
Zum Schluss und wie gewohnt noch die Randbemerkungen mit Wissenswertem, bahnbrechenden Erkenntnissen und ein wenig Humor:


In diesem Sinne
SrS

P.S.: Klar doch, die Ergebnisse des heutigen Tages finden sich in den nächsten Minuten in den 'Rennserien West' ( 'hier dann die Ergebnisse und das Reglement' ) !!





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